Der weggang von Steve provoziert den Genesis- Mainstreampop?


  • [/LIST]Erfolg hat ja der spätere Durchbruch von Phil Collins geschaft, nicht Steve's Abwesenheit.


    Das finde ich viel zu einfach. Genesis hatten immerhin schon 1978 einen Singlehit (der mit Steve Hackett in dieser "leichten" Form keinesfalls entstanden wäre). Zudem hat "Duke" auch einen weiteren deutlichen Fortschritt hinsichtlich des Erfolges gebracht. Genesis waren auf einem sehr guten Wege ohne Hackett vor Collins' Durchbruch.



    Na ja, es ist halt Spekulation. Aber deine Überlegungen hinsichtlich Banks teile ich durchaus: Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm gewesen, schon Mitte der 70er die Soloaktivitäten zuzulassen. Aber vielleicht war der Zeitpunkt einfach noch zu früh, da Genesis damals noch versuchten, eine hohe Produktivität aufrecht zu erhalten. Schwierig zu beurteilen.


    Ich würde es so ausdrücken: Weil Hackett gegangen ist, wurde es für das Trio leichter, sich der minimalistischeren und kommerzielleren Schiene zu widmen.
    Übrigens finde ich den Genesispop auch nicht gerade mainstreamig. Meistens hörte man nicht nur an Collins' Stimme, dass es wirklich Genesis waren. Die hatten zum größeren Teil noch immer einiges zu bieten - soundmäßig wie kompositorisch -, das eine gewisse Originalität / Eigenwilligkeit hatte.

  • Was war denn außer "Misunderstanding" an Duke POP? Mir fehlen gerade die Worte......:(

    PS: ich finde den Thread sehr interessant. :topp:


    Naja, Please Don't ask und Alone Tonight wurden schon genannt, ich meine, ist Turn it on Again etwa kein Pop?? Selbst Songs wie Heathaze, Cul de Sac und Duchess sind klare Popsongs wenn auch noch sehr stark mit Prog Elementen vermischt. Duke war halt ein echtes Crossover Album.

  • Das finde ich viel zu einfach. Genesis hatten immerhin schon 1978 einen Singlehit (der mit Steve Hackett in dieser "leichten" Form keinesfalls entstanden wäre). Zudem hat "Duke" auch einen weiteren deutlichen Fortschritt hinsichtlich des Erfolges gebracht. Genesis waren auf einem sehr guten Wege ohne Hackett vor Collins' Durchbruch.


    Es gab ja auch You own Special Way, Trick of the Tail, und Pigeons als Singles mit Phil und Steve, dass diese weniger Erfolg hatten wie die darauf kommenden hatten kann man aber auch nicht Steve's Abgang in die Schuhe schieben, die Band wollte sowieso kürzere Songs schreiben, sowie Steve selbst auch.


    Zitat

    Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm gewesen, schon Mitte der 70er die Soloaktivitäten zuzulassen. Aber vielleicht war der Zeitpunkt einfach noch zu früh, da Genesis damals noch versuchten, eine hohe Produktivität aufrecht zu erhalten. Schwierig zu beurteilen.


    Ja, genau das ist es ja was Banks nicht von Hackett haben wollte, wahrscheinlich dachte er Steve hat ja genug verdient mit VOTA, sich dabei noch Phil und Mike geschnappt, und wollte sicher mehr mit Mike machen als mit Steve. Als 25-26 Jährige, auch wenn sie sich gut verstanden haben, dachte wohl jeder schon an einer Solo Karriere, Steve war halt der erste...


    Zitat

    Ich würde es so ausdrücken: Weil Hackett gegangen ist, wurde es für das Trio leichter, sich der minimalistischeren und kommerzielleren Schiene zu widmen.


    Nicht wenn Steve akzeptiert hätte nur mehr zu spielen und nicht mehr für Genesis zu schreiben....Was er ja sich schlussendlich nicht verbieten lassen wollte....


    Zitat

    Übrigens finde ich den Genesispop auch nicht gerade mainstreamig. Meistens hörte man nicht nur an Collins' Stimme, dass es wirklich Genesis waren. Die hatten zum größeren Teil noch immer einiges zu bieten - soundmäßig wie kompositorisch -, das eine gewisse Originalität / Eigenwilligkeit hatte.


    Das stimmt!!! Sie hatten selbst in Ihren Erfolgen ein anderen Sound als der Mainsteam der zur gleichen Zeit im Radio gelaufen ist. Und nur Pop Songs waren es ja auch keine, Hackett hätte sowohl ein Song wie Fading Lights oder No Son of Mine veredeln können, und uns in Songs wie Jesus He Knows Me oder eben Living Forever überraschen können....aber das ist wie du sagst nur Spekulation....

  • Ich rudere mal kurz ins Off-Topic-Gewässer, weil ich mich gerade frage, wie es sich wohl auf die Stilrichtung ausgewirkt hätte, wenn man einen neuen Sänger verpflichtet hätte und Phil, wie bisher, nur in Ausnahmefällen gesungen hätte. Die "neuen" Genesis klangen nun mal sehr nach einer "Phil-Collins-Band". Das wäre sicher anders geworden, wenn eine ganz andere Stimme ins Spiel gekommen wäre. Ray Wilson klang dann ja schon mehr wie ein Genesis-Interpret als wie ein Genesis-Sänger.


    Zurück zum Thema... Nehmen wir mal an, Jeff Beck, Eric Clapton oder David Gilmour wären für Hackett zu Genesis gestoßen. Die hätten bestimmt nicht wie Hackett geklungen, erst recht aber nicht wie Rutherford. Ich wage zu behaupten, dass die Alben mit diesen Gitarristen irgendwie anders geraten wären. Ein großer Name hätte sicher eine prägende Wirkung gehabt.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Mit Hackett wäre kein "Invisible touch" (Song), kein "Hold on my heart", kein "Who dunnit", kein "Illegal alien", kein "I can't dance", kein "Jesus he knows me" möglich gewesen. Solche Songs hätten ihm keinen adäquaten Raum geboten.
    Für mich noch wichtiger: Es hätte aber auch kein "Fading lights" und auch kein "Turn it on again" sowie "Duke's travels" und "Duke's end" gegeben.


    Ich denke, bei "Duke's travels" und "Duke's end" hätte Hackett sich sehr zu Hause gefühlt. Und bei "Fading lights" hab ich beim Instrumentalteil schon immer darauf gewartet, dass endlich eine richtige Gitarre einsetzt. Da wäre so viel Raum gewesen. Schade für die vertane Chance.
    Und den "Gesangsteil" von "Fading Lights" hätte man anstatt mit Blubber-Drumcomputer und Keyboardflächen wunderschön mit 12-Saitern arrangieren können.

    Einmal editiert, zuletzt von little nick ()


  • Ich würde es so ausdrücken: Weil Hackett gegangen ist, wurde es für das Trio leichter, sich der minimalistischeren und kommerzielleren Schiene zu widmen.
    Übrigens finde ich den Genesispop auch nicht gerade mainstreamig. Meistens hörte man nicht nur an Collins' Stimme, dass es wirklich Genesis waren. Die hatten zum größeren Teil noch immer einiges zu bieten - soundmäßig wie kompositorisch -, das eine gewisse Originalität / Eigenwilligkeit hatte.



    Treffend auf den Punkt gebracht!
    Alllerdings eilte ihnen auch, das von Aprilfrost zitiere und weit verbreitete (Vor-)Urteil der "Phil-Collins-Band" voraus, damals...:(
    Aber (nicht nur) im kommerziellen Sinne hat es ja "funktioniert"! :cool:

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    Einmal editiert, zuletzt von RiverOfChange65 ()

  • Zitat

    War dies ein Grund, Ihre Solokarriere zu starten, da Sie sich vollständig auf die Suche nach dieser Art Song machen wollten?

    Steve Hackett: Ich begann meine Solokarriere aus dem alleinigen Grund, völlige Autonomie zu erlangen. Autonomie bedeutet Unabhängigkeit, die Freiheit, einen Song aufzunehmen. Das Problem mit Genesis war, obwohl sie sehr talentiert waren, sie auch ein starkes Kontrollbedürfnis mit sich brachten. Meine Loyalität gilt allein der Musik, musikalischen Ideen. Ich hatte keine Lust darauf, Ideen zu haben und bis zum Sanktnimmerleinstag warten zu müssen, bis sie Verwendung fanden. Ich habe das eine Soloalbum (»Voyage Of The Acolyte« von 1975) aufgenommen und mich dann sehr unbeliebt damit gemacht, vor allem bei Tony Banks, weil es ein Hit wurde. Er meinte zu mir: Entweder du vergisst deine Solokarriere und bleibst bei der Band, oder ... Dann erwiderte ich ihm: Nun, wenn du möchtest, dass ich bei der Band bleibe, dann räum mir einen größeren Anteil am Songwriting ein, um mir den entsprechenden kreativen Output zu ermöglichen. Er ging nicht darauf ein, so dass ich jetzt hier sitze und sage: Meine Treue gilt allein der Musik. Das war der Grund, warum ich ging.


    Im Gespräch mit Steve Hackett

  • Zitat

    Er meinte zu mir: Entweder du vergisst deine Solokarriere und bleibst bei der Band, oder ... Dann erwiderte ich ihm: Nun, wenn du möchtest, dass ich bei der Band bleibe, dann räum mir einen größeren Anteil am Songwriting ein, um mir den entsprechenden kreativen Output zu ermöglichen. Er ging nicht darauf ein, so dass ich jetzt hier sitze und sage: Meine Treue gilt allein der Musik. Das war der Grund, warum ich ging.


    Da schwillt mir ein wenig der Kamm, wenn das so war! Scheint ja ein ziemlicher Stinkstiefel gewesen zu sein, der Herr B. Das wußte ich so auch noch nicht.

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

  • Naja, Please Don't ask und Alone Tonight wurden schon genannt, ich meine, ist Turn it on Again etwa kein Pop?? Selbst Songs wie Heathaze, Cul de Sac und Duchess sind klare Popsongs wenn auch noch sehr stark mit Prog Elementen vermischt. Duke war halt ein echtes Crossover Album.


    Was soll ich sagen, mir kam es einfach nie wie Pop vor... aber ich habe mir selbst auch nie die Frage gestellt, weil mir die Platte einfach sehr gut gefällt, sie kommt einfach aus einem Guß daher und besonders das Finale ist gigantisch. Nur Misunderstanding mochte ich nie.

    • Offizieller Beitrag

    Da schwillt mir ein wenig der Kamm, wenn das so war! Scheint ja ein ziemlicher Stinkstiefel gewesen zu sein, der Herr B. Das wußte ich so auch noch nicht.

    Na, da gibt es immer zwei Seiten. Die andere ist die, dass Steve nicht einfach einen "größeren Anteil" eingeräumt haben wollte, sondern exakt ein Viertel gefordert haben soll - unabhängig von der Qualität seines Inputs!


    Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte - von uns war niemand dabei und es ist schon wieder 35 Jahre her, da dürfte sich jeder nur noch an die eigene Wahrheit erinnern.


    Fakt ist aber, dass Banks seit dem "Trick"-Album, bei dem erstmals die jeweiligen Urheber der Songs einzeln aufgeführt waren, statt der früheren pauschalen Nennung als "Banks/Collins/Gabriel/Hackett/Rutherford", den Löwenanteil an Tantiemen kassierte.