Mike Oldfield

  • "Amarok" wurde 1990 zwischen "Earth Moving" und "Heaven's Open" veröffentlicht und ist ein Album, welches aus nur einem einzigen sehr langen Track (ca. eine Stunde) besteht.


    Das Album lässt sich aber durchaus in verschiedene Parts "einteilen", weshalb vor vielen Jahren einige Freaks sogar mal eine Art CUE-Sheet für das Album erstellt haben, mit dessen Hilfe man die Parts einzeln anwählen kann.


    Zweifellos ist "Amarok" ein Album, für das man Zeit braucht, damit es wirklich gefällt... Für Gelegenheitskonsumenten oder Nebenbeihörer ist das definitiv nichts, und "Reinhören" verbietet sich dabei wohl eh von selbst.

  • Ktesch: Das zweite "Moonlight Shadow" gab es in Form von "Man In The Rain" doch bereits auf "Tubular Bells III"... "To Be Free" erinnert mich (wenn überhaupt) eher noch an Stücke wie "Innocent" oder "Blue Night" vom "Earth Moving" Album.


    Da hast du natürlich zu 100% Recht. Habe die zwei Songs verwechselt. Fatal Error!
    Habe mir gerade nocheinmal To be Free angehört, passt trotzdem nicht in die Tres Lunas rein.

    • Offizieller Beitrag

    Wie bei vielen anderen Artists oder Bands habe ich auch meine Begeisterung für Mike Oldfield verloren, als er kommerziell erfolgreich wurde.
    Etwa 1977/78 habe ich die Boxed gekauft, ein 4LP-Set, bestehend aus den ersten drei Alben Tubular Bells, Hergest Ridge und Ommadawn, sowie eine LP mit Single-Tracks und Collaborations. Diese drei Alben werden für mich immer eine herausragende Bedeutung haben, weil sie es immer wieder schaffen, mich in diese Zeit zurückzuversetzen und davon abgesehen einfach großartig und völlig außergewöhnlich waren und sind. Vergleichbares zu Oldfield gab es bis Ende der 70er nicht.
    1979 habe ich in der Philipshalle in Düsseldorf ein fabelhaftes Konzert von ihm gesehen, leider bestand die Hälfte der übersichtlichen Setlist aus seinem aktuellen Album Incantations, das nach drei Jahren Pause zwar nicht schlecht war, jedoch die fließenden Übergänge seiner Vorläufer vermissen ließ. Stattdessen wurde oft abrupt von einem Part in den anderen gewechselt, was mir nicht so gut gefiel.
    Auch die folgenden vier Alben Platinum, QE2, Five Miles Out und Crises hab ich als Fan noch mehr oder weniger begeistert mitgemacht, mir war aber schon klar, dass es den "alten" Oldfield nicht mehr geben würde. Mit Moonlight Shadow war dann Schluss bei mir - ein perfekter Popsong, den ich anfangs toll fand, der dann aber leider ein Superhit wurde und 1983 dermaßen totgedudelt wurde, dass ich ihn nicht mehr ertragen konnte.


    Ich habe danach immer mal gelegentlich reingehört, was dann so kam. Amarok schien ganz interessant zu sein, war aber noch stärker (und härter) zusammengestückelt als Incantations - dazu fand ich keinen Zugang. Dann kam TBII, das ich nur noch ärgerlich und peinlich finden konnte. Das war nichts anderes als ein Selbstplagiat, kalkuliert und schamlos - hat sich ja auch wie blöd verkauft.
    Zuletzt habe ich mal in TB2003 reingehört, konnte aber nicht finden, dass diese Neuaufnahme des Originals irgendeine Daseinsberechtigung aufwies. Über weite Strecken klang es wie eine schlechte Coverversion eines anderen Künstlers.


    Sehr schön war die Veröffentlichung eines Konzerts der 79er Tour auf DVD letztes Jahr. Nicht unbedingt perfekt gefilmt, aber sehr lebendig und voller Atmosphäre.


    Was mich interessieren würde ist die SACD von Tubular Bells (dem Original). Bereits in der Boxed-Box waren alle LPs Quadrophonie-Remixe, die ich jedoch mangels Abspielers nie vierkanalig hören konnte. Kennt jemand die SACD und kann mir sagen, ob der Kauf sich lohnt?


    tom


    PS: das zweite Moonlight Shadow war doch wohl Crime Of Passion, noch so ein schamloses Selbstplagiat... ;)

  • Oder um es zu präzisieren:


    Welche TBI-Version ist die Beste?


    - Die 25th Anniversary Edition
    - Die HDCD-Version
    - Die SACD-Version

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

    • Offizieller Beitrag

    Oder um es zu präzisieren:


    Welche TBI-Version ist die Beste?


    - Die 25th Anniversary Edition
    - Die HDCD-Version
    - Die SACD-Version


    Naja, ich würde gar nicht unbedingt wissen wollen, welche die Beste ist. Interessanter wäre, worin unterscheiden sich die Versionen? Zwischen der Original-LP und der Boxed-Quadro-Version gab es ja einige Unterschiede bedingt durch den Remix, aber auch der Übergang zu Sailor's Hornpipe war komplett anders. Hier hatte man die für die Erstveröffentlichung herausgeschnittene, recht lustige Einleitung des Master of Ceremony Vivian Stanshall wieder eingefügt, die ich in den CD-Veröffentlichungen immer vermisst habe.
    tom

  • Hier wird immer mal wieder "Amarok" erwähnt. Wann wurde dieses Werk veröffentlicht? Ist es vergleichbar mit den Sachen aus MO Boxed ?
    Christian


    Amarok ist ein Hammer Album ! Schräg, sperrig und auf den ersten Blick kaum zugänglich. Aber eben nur auf den ersten Blick, wenn man dann erstmal reingefunden hat, lässt es einen kaum mehr los. Mike lässt da alles vom Stapel, was er drauf hat. Ein Track, 60 Minuten !
    War damals auch eine trotzige Reaktion auf den ewigen Druck von Virgin, mehr kommerzielle Popsachen zu machen und wird auch gerne als Ommadawn II angesehen. (siehe z.B. das Coverbild, Mike hinter Fensterscheibe mit Regentropfen, oder die afrikanischen Trommler und Bridget St.John (voc) die auch bei Ommadawn dabei waren)


    Zum endgültigen Abschied bei Virgin (um die nochmal richtig zu ärgern) hat er denen dann noch ein weiteres Album hingelegt, das unter Michael statt Mike Oldfield läuft und mit "Music from the balcony" ein weiteres ziemlich schräges Abschiedsgeschenk enthält. TBII war schon in der Planung, aber die Kohle sollte nicht mehr bei den bösen Virgin Leuten landen. Deshhalb hat er damit gewartet, bis der Virgin Deal ausgelaufen war.


    Amarok ist schon mit Boxed (also den ersten 3 klassichen MO Alben) zu vergleichen. Ist halt typisch Oldfield, er hat eine Handvoll Themen, variiert die in sehr geschickter Weise, verbindet sie, wiederholt sie und lässt das Werk mit einem gigantischen Höhepunkt enden. Dazu immer wieder mal eine Prise englischen Humors (hier in Form einer Maggie Thatcher
    Einlage). Handwerklich und musikalisch ein Meisterwerk. Und im Gegensatz zu vielen anderen seiner Werke ist alles handgemacht ! Kommerziell ein totaler Flop und für viele einfach zu viel des guten. Aus den vielen Ideen und Melodien hätten andere mindestens 5 Alben gemacht, er packt das alles in 60 Minuten. Unfassbar !



    Gruß
    Engholm

    Aus Trauer und Zorn über den Verlust ihres Kindes verwandelte Lamia ihr Haupt in ein Schlangenhaupt und begann, die Kinder anderer Mütter zu töten, zu häuten, zu zerstückeln und zu essen.

  • Also von Mike Oldfield habe ich das Album Tubular Bells und die DVDs The Millenium Bell live in Berlin sowie die Doppel-DVD Tubular Bells 2/III live.


    Dazu muss ich sagen, dass mir TB 1 und 3 sehr gut gefallen, ich TB 2 aber gar nicht leiden kann.


    Die meisten neueren Sachen von Oldfield halte ich aber für schlecht (hab schon reingehört).

  • Klasse! Hier gibt´s nen Miko Oldfield Thread.
    Kann mich da natürlich engholm nur anschließen. (Was auch sonst bei meinem Mitgliedsnamen?)
    Finde Amarok genial und fand sogar noch "The Songs of distant earth" super. Spiele selbst Gitarre und habe von diversen Livemitschnitten (speziell Tubular Bells 2) einiges für´s Gitarrenspiel gelernt.
    Hut ab vor Mike Oldfield (auch wenn´s mittlerweile übel aussieht - Light & Shade....gähn)

    Music is the best

    • Offizieller Beitrag

    So, da hier wohl niemand sagen kann, wie gut die Tubular Bells-SACD ist, habe ich sie mir heute gekauft und bin begeistert. Was ich nicht gedacht hätte: das ist keine neue Multichannel-5.1-Abmischung, sondern nichts anderes als der Quadro-Remix, der für Boxed 1975 entstanden ist (und den ich jetzt zum ersten Mal vierkanalig hören konnte). Hier stimmt einfach alles - dass es nix im Center und im SW gibt macht nix. Die Instrumente sind sehr gut verteilt und die Aufnahme ist klar und transparent wie nie. Auch der Rundgang durch das Manor-Studio vor Sailor's Hornpipe ist mit drauf und hier machen Vivian Stanshall und die Jecken wirklich einen Rundgang. Teil 2 ist dadurch gut drei Minuten länger als auf den "normalen" CDs.
    ;)


    Der CD-Layer enthält die 25th Anniversary-Version. Diese wäre also entbehrlich, wenn das schöne Booklet nicht wäre - das von der SACD kann man getrost vergessen. Statt eines Booklets gibt es hier nur einen Pappschuber mit drei losen Blättern drin. Wenigstens eins davon ist jedoch sehr interessant, enthält es doch einen Bericht von Phil Newell über das Zustandekommen des Quadro-Mixes.


    Jetzt hätte ich nur noch gern Hergest Ridge und Ommadawn auch als Multichannel-SACD. Quadro-Mixe davon gibt es ja...


    tom