Neal Morse

  • Einspruch!

    Abgelehnt :p ;)

    The Similitude Of A Dream ist eine ausgereifte Darbietung (Perfektion?) des typischen Morse-Kompositionsmusters. Das akzeptiere ich, ich bin der letzte, der mit Morse Probleme hat. ABER - The Astonishing war das nicht! Das war nämlich was NEUES im Output der Band, nichts routiniertes.

    Siehe Mutzel, was Neues kann auch ein Schuss in den Ofen werden ;)

    Es als Witz abzutun, halte ich daher für anmaßend.

    Ok du hast Recht. Bei nem Witz wird am Ende gelacht. :rolleyes: Ernsthaft, zunächstmal maße ich mir meine Dream-Theater-Meinung aus folgenden Gründen an. Ich stieg 2005 bei Octavarium ein, was in Konzept und Kohärenz extrem stark ist. Danach hab ich vom Debüt angefangen vorwärts aufgeholt und habe bei jedem Album die (wenn oft auch nur nuancierten) Veränderungen nachvollzogen und der Band das angedachte "Image" des Albums abgekauft (Falling Into Infinity mal ausgenommen, da wissen sie selber dass es Crap war). Das alles relativ unmittelbar nach wenigen Durchgängen oder gar sofort. Das galt auch für Systematic Chaos. Das galt für Black Clouds... wenn auch erst beim zweiten oder dritten Mal hören. Dramatic Turn... mehrere Versuche, kein Effekt. Schon bei Dream Theater die massiven Vorschusslorbeeren, kein Effekt und kein Wille meinerseits, mir das mehrfach anzutun. Das gipfelte in Astonishing. Ich musste mich sehr astonishingly durch dieses Album quälen, um wenigstens einen Durchlauf zu schaffen.


    Bei Morse hingegen verfliegen über 100 Minuten so schnell, dass direkt nach dem ersten Hören der Wunsch besteht, sich das ganze nochmal reinzuziehen, weil man das musikalische Muskelspiel gar nicht völlig erfassen konnte. Aber 23.30 Uhr geht man dann schon eher ins Bett. ;)


    Ich mache das dabei keinesfalls nur an Personalien fest. Ich meine nur, dass Portnoys Idee, DT mal ein paar Jahre ruhen zu lassen, um bei anderen Projekten Freshness zu tanken, vllt nicht die schlechteste war. Wenn ich mir meinen persönlichen Score bei "Portnoy"-Alben vs. DT anschaue, steht es da mal locker 5:0 :rolleyes:


    Ich möchte das aber gar nicht ausufern lassen. Ich habe lediglich eine überspitzte Formulierung gewählt, denn wer nicht übertreibt etc... Weiterhin halte ich mich weder für Morse-unkritisch noch DT-überkritisch :gruebel: (hab den Zirkus ja lange mitgemacht). Nicht zuletzt: Man kann sich doch umso glücklicher schätzen, wenn man beides abfeiern kann. :topp:

  • So nachdem das Album sich bei mir in den Gehörgängen gesetzt hat, wollte ich nun mir doch eine Konzertkarte für Köln gönnen. Und was muss ich da sehen ? Ausverkauft !


    Ich verstehe auch absolut nicht, warum er bei seiner Popularität im kleinen Bürgerhaus Stollwerk spielt. Warum reagiert da nicht der Veranstalter und verlegt ins E Werk ? Da werden einige Konzertfans sauer sein, keine Karte wegen zu kleiner Halle zu bekommen.....


    Gruss


    ChristianM

  • Ich habe eine Karte für Aschaffenburg. Das Album hat mich anfangs begeistert, aber dann auch schnell gelangweilt. Das passiert mir öfter bei NM Alben, im Normalfall kommt da noch eine zweite "Welle", wo ich das Album neu entdecke und lieben lerne. Hoffe nur, das passiert noch vor dem Konzert ;)

    me desperté en un mundo con dos tipos de gente: la mas y la menos extrema

  • Bei mir genau umgekehrt....ich fand es anfangs gut, aber nicht phenomenal...die ganzen Details habe ich aber erst beim 8. Hören erkannt.....


    Jetzt bin ich dann doch bei Meisterwerk angekommen. Interessant auch der Moment, als ich die 20jährige Freundin meines Bruders nach Hause fuhr und sie die Scheibe zufällig bei mir im Auto hörte...und sie ist eher in der Abteilung Mark Foster zuhause.....sie war begeistert ! Und hat sich nun sogar Transatlantic von mir geliehen......das Album scheint also auch auf völlig andere Musikgeschmäker sich positiv auszuwirken !


    Ich kann es nach wie vor nur dringend empfehlen !


    Gruss


    ChristianM

  • Stimmt, viele Details bemerkt man erst später. Aber nicht die Details oder die Komposition an sich langweilt mich, sondern ganz einfach es zu hören.. Ich weiß, dass Similitude ein starkes Album ist und mit vielen liebevollen und starken Gimmicks gespickt ist. Aber es gibt Zeiten, da liebe ich Bridge Across Forever oder Sola Scriptura. An anderen Tagen hab ich garkeine Lust drauf. Das ist bei mir bei vielen Bands so, aber bei wenigen so krass wie bei Morse.


    Dass Morse auch Leute gefallen kann, die sonst nur (ich verallgemeinere es jetzt mal) Radio hören, liegt wohl an seinen unglaublich eingängigen, teils poppigen Melodien! Wenn er etwas kann, dann Melodien schreiben ;)

    me desperté en un mundo con dos tipos de gente: la mas y la menos extrema

  • Das Konzert gestern in Köln war genial!
    Der Veranstaltungsort (Bürgerhaus Stollwerck) war zwar recht klein und ausverkauft, aber dafür hatte man von der Empore einen tollen Blick auf das Bühnengeschehen.
    Gespielt wurden THE SIMILITUDE OF A DREAM, sowie drei Zugaben: AUTHOR OF CONFUSION, AGENDA und THE CALL.
    Die Band spielte musikalisch auf höchstem Niveau, und Neal Morse war als Bandleader ein sehr präsentes Energiebündel. Der Sound war differenziert und für meinen Geschmack einen Tick zu laut, was ich aber mit meinem neuen Gehörschutz gut ausgleichen konnte. Ein Hauch der alten Genesis lag in der Luft, wenn Morse in guter Gabriel-Manier den einen oder anderen Song mit einer Maske im Gesicht vortrug.
    Bei aller christlich geprägten Wort- und Bilderwelt (auf einer Leinwand liefen zu jedem Song Videoeinspielungen) machten die Musiker einen sehr geerdeten Eindruck. Neues Bandmaskottchen scheint das Faultier "Sloth" zu sein, welches im gleichnamigen Song am Hals des Basses von Randy George baumeln durfte.
    Fazit: Morse und Konsorten bleiben im progressiven Bereich auch live das Maß aller Dinge.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich kann den Beitrag von Mutzel nur unterstützen. Neal Morse konnte das Publikum im Kölner Stollwerck begeistern. Die Aussicht von der Empore ein Genuss.

  • Ich kann mich auch nur anschließen!


    Ich habe NM LIVE in den letzten Jahren "gemieden" und bin durch eine stressige Arbeitswoche am Freitag ohne große Vorfreude nach Köln gefahren.


    Aber ich habe schon lange nicht mehr ein Konzert mit durchweg offenem Mund verbracht. Die Band ist ein Wahnsinn und die Zeit verging wie im Flug. Das ist schon eine Tour-de-Force und selten bekommt man in so kurzer Zeit gefühlte 20 Musikstile in Perfektion um die Ohren gehauen.
    Wenn NM etwas kann, dann bei aller Virtuosität noch zusätzlich die Leute mit Hooks und Melodien abholen. Das ist ganz große Kunst und hat mich meinem ehemaligen Lieblingskünstler wieder näher gebracht.

  • Hallo zusammen ,


    yep, das war ein Konzert der absoluten Extraklasse. Ich habe mich mehrmals gefragt, wie eine solche Darbietung überhaupt möglich ist. Der Hammer !

  • Ich war mit einem Freund in Aschaffenburg.


    Das Konzert war natürlich spitze, aber die Halle einfach zu klein. Wir standen (natürlich) ganz vorn in der zweiten Reihe und dachten erst, dass es so eng war weil wir eben so weit vorn standen. Als ich dann aber mal kurz auf die Toilette gegangen bin, habe ich gemerkt, dass am Ausgang ganz hinten auch nicht weniger los war. Es war heiß und stickig und man konnte sich kaum einen Zentimeter bewegen ohne jemanden anzurempeln.


    Apropos anrempeln. Wir waren beizeiten da und haben uns einen Platz weit vorn ergattern können, aber es gibt trotzdem immer wieder Leute, die sich dann einfach reindrängen, und meinen, es wär ihr gutes Recht, JETZT HIER zu stehen. Da hilft nichts besser als demonstrativ noch mehr Spaß zu haben, noch lauter mitzusingen und mitzuspringen bis derjenige genervt ist und wieder rutscht.

    me desperté en un mundo con dos tipos de gente: la mas y la menos extrema