• 18 Jahre nach "Sketches For 'My Sweetheart The Drunk'" wird im März 2016 in weiteres posthumes Studioalbum von Jeff Buckley (1966 - 1997) erscheinen, Anfang dieses Jahres gab seine Mutter Mary Guibert weitere bisher unbekannte Aufnahmen frei. Das Album wird den Titel "You And I" tragen und vor allem aus Coverversionen (u.a. von Bob Dylan, The Smiths, Led Zeppelin und Sly and the Family Stone) bestehen, allerdings sind auch drei Eigenkompositionen enthalten, die Buckley bereits wie alle anderen Tracks auf diesem Album im Februar 1993 aufnahm, darunter eine frühe Version des späteren Titelsongs seines Debut-Albums "Grace".


    New posthumous Jeff Buckley album features covers of Bob Dylan, Led Zeppelin, The Smiths | Consequence of Sound



    Zum Werdegang dieses Künstlers:


    Jeffrey Scott Buckley wird am 17. November 1966 als Sohn von Mary Guibert und Tim Buckley (in den 70ern ein ebenfalls relativ bekannter bekannter Singer/Songwriter, der 1975 an einer Überdosis Heroin stirbt) im kalifornischen Anaheim, etwa 40 Kilometer südöstlich von Los Angeles gelegen, geboren. Seine Eltern lassen sich kurz nach seiner Geburt scheiden und seine Mutter heiratet erneut. Seinen leiblichen Vater Tim trifft Jeff laut eigener Aussage nur einmal im Alter von acht Jahren. Nachdem er im Schrank seiner Großmutter eine akustische Gitarre gefunden hat, ist er sofort Feuer und Flamme für die Musik. Zu seinen Idolen zählen u.a. Kiss und Led Zeppelin. Er bringt sich in seiner Teenagerzeit selbst das Gitarrenspiel bei und beschließt, sein Glück als Musiker zu versuchen. Er tritt in den 90ern in kleinen Clubs im New Yorker East Village auf, darunter auch dem Sin-é, der Club der der ersten EP Buckleys "Live at The Sin-é" (1993) den Namen gab. Diese EP produziert Buckley mit seinen Bandkollegen und verkauft sie im Eigenvertrieb. Darauf hin wird das Label Columbia auf ihn aufmerksam und nimmt Buckley unter Vertrag. Schon ein Jahr später erscheint im August 1994 sein Debütalbum "Grace", das weltweit beste Kritiken erhält (Kritiker vergleichen ihn mit Led Zeppelin und Jim Morrison und bezeichnen ihn als "eine Art Troubadour der Generation X") und große Erfolge feiern kann, speziell in Frankreich und Australien, wo es mehrfach mit Gold ausgezeichnet wird. Neben eigenen Stücken wie "Lover, You Should've Come Over", "Dream Brother", "Last Goodbye", "Eternal Life" oder "So Real" überrascht das Album auch mit den Coverversionen "Corpus Christi Carol" (Benjamin Britten), "Lilac Wine" (Nina Simone) und vor allem Leonard Cohen's "Hallelujah". Letzteres wird im Jahre 2008 posthum gar zu Buckley's größtem Single-Erfolg (nachdem Alexandra Burke, Gewinnerin der britischen Castingshow "X-Factor" mit ihrer Version Platz 1 der britischen Charts erreicht und die britische Jeff Buckley-Fangemeinde daraufhin eine Kampagne im Internet startet, um auch die Buckley-Version in die Charts zu bringen) und ist seit seinem Erscheinen in diversen Musikzeitschriften immer wieder ganz vorne dabei, wenn es zum Beispiel um die besten Songs oder die besten Coverversionen aller Zeiten geht. Der Legende nach soll Jeff Buckley von "Hallelujah" 30 verschiedene Versionen eingespielt haben und für die finale Version auf "Grace" die seiner Meinung nach drei gelungensten Takes zusammengeschnitten haben.
    Auch "Grace" gilt bis heute als eines der besten Alben der 90er Jahre. Zahlreiche Bands und Interpreten berufen sich auf seinen, sowie generell auf Buckley's Einfluss, darunter Thom Yorke (Radiohead), Matthew Bellamy (Muse) und Chris Martin (Coldplay).


    In den nächsten Monaten nach Erscheinung von "Grace" geht Jeff Buckley mit seiner Band auf Tour, die aus Mick Grondahl (Bass), Matt Johnson (Schlagzeug) und Michael Tighe (Gitarre) besteht. Auch in Deutschland spielt er in diversen Clubs. Danach nimmt sich Jeff erstmal eine einjährige Auszeit, bis er Ende 1996 nach Memphis, Tennessee zieht. Nachdem er sich dort in aller Ruhe ein eigenes Tonstudio eingerichtet hat, beginnt er im Frühjahr 1997 mit der Arbeit an seinem zweiten Album, das den Arbeitstitel "My Sweetheart The Drunk" trägt. Am 29. Mai 1997 will sich Jeff mit seinen Mitmusikern ein weiteres Mal in Memphis treffen. Es liegen bereits mehrere Aufnahmensessions hinter ihnen, doch bisher nicht zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Doch zu weiterer gemeinsamer Arbeit im Studio kommt es nicht mehr: Jeff will sich die Wartezeit auf die Musiker verkürzen und beschließt spontan, ein paar Runden im Mississippi zu schwimmen. Er geht völlig bekleidet ins Wasser und dreht ein paar Bahnen, während ein Freund von ihm am Ufer des Flusses bleibt. Jeff befindet sich gerade in der Mitte des Flusses, als sich ein Schiff nähert. Er kann dem Schiff zwar unversehrt ausweichen, wird dann aber von der Bugwelle des Schiffes unter Wasser gezogen, wobei er ertrinkt. Seine Leiche wird erst fünf Tage später gefunden. Laut Obduktionsbericht befanden sich weder Alkohol noch andere Drogen in seinem Körper.


    Fast genau ein Jahr nach diesem Unfall veröffentlicht Columbia im Mai 1998 das Album "Sketches for 'My Sweetheart The Drunk'" (1998, Columbia/Sony Music), eine Zusammenstellung der Aufnahmen, die 1997 in Memphis entstanden, von Buckley's Musikern posthum überarbeitet und zusammengesetzt wurden. Das Ganze wurde von Jeff Buckley's Mutter Mary Guibert (die seitdem seinen Nachlass verwaltet) unterstützt. In der Folgezeit werden zudem drei Live-Alben, darunter 2000 "Mystery White Boy" veröffentlicht. Letzteres enthält Aufnahmen seiner "Grace"-Tour zwischen 1994 und 1996, darunter auch von einem Auftritt Buckleys in Hamburg. Im Jahr 2009 erscheint außerdem bei Columbia/Sony Music die "Grace Around The World"-Deluxe Edition", eine Box mit CDs und DVDs, die u.a. "Amazing Grace: Jeff Buckley", eine Dokumentation über den Musiker, beinhaltet.


    Jeff Buckleys Musik lebte von seiner weichen Stimme, die über mehrere Oktaven reichte. Buckley selbst gab zu Lebzeiten an, von u.a. Robert Plant (Led Zeppelin), Morrissey (The Smiths), Freddie Mercury (Queen), Nina Simone, Judy Garland und dem pakistanischen Sänger Nusrat Fateh Ali Khan (von dem er beim Live-Auftritt im Sin-é sagte: "He’s my Elvis!") beeinflusst worden zu sein. Außerdem nannte er diverse Songs von Joni Mitchell, Carole King und Bob Dylan als wichtige Inspirationsquellen für sein Songwriting.

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • "Grace" ist ein Ereignis.
    Was Buckleys Güte als Songwriter angeht, ist mein Lieblingsbeispiel die Hammer-Ballade
    "Forget Her".

    Dieses Stück wurde bei den "Grace“-Sessions eingespielt und von Buckley als nicht gut genug befunden, um es auf das Album zu schaffen. Später zierte es dann die posthume Legacy Edition.

    Bei der Ausführlichkeit Deines Beitrags wundert es mich fast, daß Du die Genesis-Buckley Connection unerwähnt gelassen hast:
    Auf "Sketches For My Sweetheart The Drunk" befindet sich mit "Back In N.Y.C." sicherlich eines der denkwürdigsten Genesis-Cover, ebenso unerwartet wie herausfordernd:
    Buck In N.Y.C.

  • Bei der Ausführlichkeit Deines Beitrags wundert es mich fast, daß Du die Genesis-Buckley Connection unerwähnt gelassen hast:
    Auf "Sketches For My Sweetheart The Drunk" befindet sich mit "Back In N.Y.C." sicherlich eines der denkwürdigsten Genesis-Cover, ebenso unerwartet wie herausfordernd:
    Buck In N.Y.C.


    Da wäre ich dann später noch drauf eingegangen. ;)
    EGal, Buckley's "Back In N.Y.C." ist vielleicht (neben Katzenjammer's "Land Of Confusion" und Postal Service's "Against All Odds") vielleicht sogar mein Lieblingscover aus der Genesis-Ecke (da müssen sich auch die ebenfalls sehr guten Cover von Kevin Gilbert und NDV hinten anstellen). Ob das dann wohl auch so einen Legendenstatus erreicht hätte wie "Hallelujah"?

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • 31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)