• Jack Sparrow und ich haben uns bereits ein wenig über Opeth gePNt und sind überein gekommen,dass diese Hermaphrodite unter den Prog/Metal-Bands einen eigenen Thread verdient.


    Nun bin ich garnicht so gut geeignet, hier eine Eröffnung zu schreiben, da ich nur mit den Alben Damnation und Heritage vertraut bin, und ausserdem Deathmetal, Grunts und Doublebasswirbeln nicht eben viel abgewinnen kann.


    Was diese schwedische Band auszeichnet ist aber wohl eben eine schier unglaubliche Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten, die über das ,was das Metalgenre sonst so zu bieten hat, weit hinaus geht.
    Ich schätze besonders die Fähigkeit der Band um Mikael Akerfeldt, Melancholie in Szene zu setzen und die wandlungsfähige Stimme des Sängers (und Gitarristen), welche immer wieder überraschend weit an Rockklischees und erwartbarem vorbei jongliert.


    Vielleicht schreibt unser Pirat die Tage noch etwas mehr zur Bandhistorie.


    Einstweilen würde mich Eure Einschätzung zur Band und ihren Qualitäten interessieren. Welche Alben gefallen Euch besonders oder welche einzelnen Stücke haben es Euch angetan?

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    3 Mal editiert, zuletzt von revelation ()

  • So spät am Abend, daher ganz kurz: Top Album: Blackwater Park; Lieblingstrack: Deliverance

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • das album Ghost Reveries ist auch für Nicht Growls Leute interessant, da musikalisch vielleicht das beste. Am 14.07. in einer 2 Stunden Show auf der Loreley auf dem Night of the Prog zum einzigen Mal in diesem Jahr zu sehen.... also Opeth...

  • Ich bin hier ganz anderer Ansicht. Für mich kann man Opeth spätestens ab Ghost Reveries ziemlich in die Tonne treten. Damnation ist auch schon recht langweilig, wenn man das Album am Stück hört, obwohl die meisten Lieder einzeln gut sind. Live waren sie auch besser, bevor sie einen festen Keyboarder hatten, der alles zukleistert.


    Die ersten Alben, insbesondere Orchid und Morningrise, sind vom Songwriting noch nicht wirklich ausgewogen; die einzelnen Teile sind zwar meistens gut, aber oft recht sinnlos aneinandergereiht, um auf 12 oder 20 Minuten zu kommen. Trotzdem strahlen sie meiner Meinung nach viel mehr Stimmung aus als die letzten Alben. Als ich die Musik zum ersten Mal hörte, dachte ich: "Wow, Death Metal meets Pink Floyd". Bis dahin kannte ich aus dem Progmetal-Lager immer nur Frickler wie Dream Theater.


    Die Highlights sind für mich Still Life und Blackwater Park; letztgenanntes ist mein Lieblingsalbum von ihnen. Übrigens war hier schon Steve Wilson als Produzent und Keyboarder (schön dezent) beteiligt. Mein Lieblingssong ist vermutlich Bleak.

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

  • Jack Sparrow und ich haben uns bereits ein wenig über Opeth gePNt und sind überein gekommen,dass diese Hermaphrodite unter den Prog/Metal-Bands einen eigenen Thread verdient.
    [...]
    Vielleicht schreibt unser Pirat die Tage noch etwas mehr zur Bandhistorie.


    Die freundlichen Einladungen zu ausgewählten Beiträgen scheinen sich zu häufen und ich trete gerne durch jede Tür, die man mir aufhält :topp: Zur Historie der Band kann ich gar nicht so viel sagen. Ich würde lieber mit einem Teil meiner eigenen Vergangenheit anfangen, den man im Prog-Metal Thread ausgraben kann:

    LOL mein post weiter oben ist ja total grünschnäblig. :D mittlerweile sauge ich alles auf, was mir an prog-metal in die finger kommt. (mehr prog-rock eigentlich) meine DT-sammlung wächst und wächst und die tendenzen von porcupine tree gefallen mir sehr gut! ich freue mich auch über jede an sich "klassische" band, die mal neue (als proggig bezeichnet) wege geht, wie iron maiden oder blind guardian.


    womit ich mich bald beschäftigen möchte ist tool und die so angepriesene operation mindcrime :banana:


    hab aber auch auf dem fest in karlsruhe eine tolle band letztes jahr kennen gelernt. hier ist eher ein sing-along-song. aber die jungs versuchen schon heftigst DT nachzueifern!
    YouTube - Fountain of Youth - Back From Reality


    Richtig gelesen: Hier macht sich der 2013er Jack Sparrow über den 2007er Jack Sparrow lustig, wie er sich über den 2005er Jack Sparrow lustig macht. Ich will mich diesmal auch nicht so weit aus dem Fenster lehnen, weil u.U. hört der 2016er Jack Sparrow fast nur noch Mastodon, Beardfish und Panzerballett aber im Moment sind Opeth für mich DIE Progressive Metal Band. Ihren Katalog hab ich beginnend mit Heritage chronologisch rückwärts erarbeitet und bin grade auf der Schwelle von Deliverance zu Blackwater Park. Spätestens seit Ghost Reveries frage ich mich, wie Dream Theater immer noch den Titel der "Könige des Progressive Metal" halten können. Ich finde sowohl beim "Progressive" als auch beim "Metal" spielen die Schweden ihre Kollegen an die Wand. Ohne Technik-Werkschau, ohne manchmal zwanghaft wirkende Zwanzigminüter. Opeth bietet mehr Dynamik, mehr Eier, mehr klassisches Prog-Instrumentarium und einen Sänger mit einem Ausdrucksrepertoire, mit dem er im einen Moment ein Kind in den Schlaf zu singen um im nächsten wie sein schlimmster Albtraum zu klingen. Zudem sind sie im Sinne des Wortes progressiv, da keine 2 Alben wie das Dritte klingen. Ich selbst war zu Beginn auch Gegner jeglicher Grunts etc...doch die Musik, die dieses Geschrei begleitet ist derart getragen, atmosphärisch und dramaturgisch clever, dass von Gedresche keine Rede sein kann. Dieser Mix ist meiner Meinung nach ein Alleinstellungsmerkmal...


    Doch was Aktuelles: Die Jungs sind auf dem Felsen und die Setlist wird für Überraschungen sorgen können, da Opeth auf der letzten Tour akkustische Arrangements für sich entdeckt haben. Diese könnten in den regulären Set eingestreut echte Highlights setzen. Erst neulich wieder zu erleben:


    Opeth Live & Unplugged! (On Tour Now!) | Roadrunner Records


    Etwas nach unten scrollen und man kann weitere Titel auswählen. Highlight: die akkustische Version von Demon Of The Fall. Hier das brachiale Original (hätte ich ohne die Akkustik-Aufführung vermutlich lange nicht entdeckt)


    Opeth - Demon of the Fall (live - Roundhouse Tapes) - YouTube


    Witzig: bei dem Konzert auf der letzten Tour hat Akerfeldt nicht einmal geheadbangt...aber seid gewiss - das neue Album kommt, und es wird mit Demon Of The Fall nichts zu tun haben.


    Detaildiskussion folgt...

  • Die Festival-Saison ist vorbei und für Opeth beginnt nun die rein kreative Phase. Und aha: es wird kein Death-Metal Konsolidierungs-Album, sondern es wird weitergehen. Vom 70er-Retro-Cardboard-Box-Style zum stampfenden 80er-Retro-Metal Sound :yoh:


    MIKAEL ÅKERFELDT: Next Album Will Have "Lots of Progressive Elements and Acoustic Guitars" - Prog Sphere – A Different View of Progressive Music


    Scheinbar arbeitet er jetzt alle Jahrzehnte seiner Heritage ab ;) Prog-nose: Mit dem Album wird Akerfeldt rasend schnell Boden auf Wilson gutmachen im imaginären Rennen auf den Prog-Thron. Ob parallel an einem zweiten Storm Corrosion Album gearbeitet wird :rolleyes: Naja, n Prog-Award wird's wohl auch geben. Bis 2014!

  • Über ein neues Storm Corrosion würde ich mich eigentlich noch mehr freuen. Ich höre es gerade wieder (5.1 natürlich) und es ist auch nach der ganzen Zeit immer noch der Hammer. Wahnsinns-Atmosphäre.

  • Die beiden nicht Growls habe ich ebenso und die gefallen mir riesig!
    Åkerfeldt hat einer der schönsten Stimmen die ich kenne. Ich kann auch den künsterrischen Wert hinter der Growls verstehen und respektiere wahnsinnig dieses Stimmvolumen, es gefällt mir aber einfach nicht ;-). Es liegt nicht an der Härte, Dream Theater sind häufig um einiges härter, da liebe ich jedes Album, Growls konnte ich eben nie etwas abgewinnen.


    Insgesamt sehr emotionale Musik, die ich nicht immer Hören kann. Heritage höre ich unglaublich gerne zum entspannen.

    Creeping up the blind Side, shining up the wall
    Stealing through the dark of night
    Climbing through a window, stepping to the floor
    Checking to left and the right
    Picking up pieces, putting them away
    Something doesn't feel quite right!


    Welcome to the Home by the Sea :teufelgrins:!

  • Ich habe mir den Bericht mal durchgelesen und das klingt doch gar nicht schlecht, was da steht.


    Die Riffs sollen zwar härter werden, aber nicht in die Death Metal-Ecke zurückkehren. Das reicht mir erstmal als Info, um optimistisch zu sein. Und dass die Produktion etwas bombastischer werden soll, muss ja nichts schlechtes heissen - im Gegenteil.


    Ich bin jetzt doch ziemlich gespannt, was da am Ende rauskommt. Hauptsache keine Growls. ;)