Die tollsten Coverversionen aller Zeiten

  • Das war eine anregende Runde.
    Zwischen vielem Vertrauten schon wieder einige kleine Perlen entdeckt.
    Vielen Dank!

    @ Eric:
    All Along The Watchtower – Wenn Du Woodstock ’99 meinst, bin ich dabei. Die machen ernst. Ganz schöne Breitseite. Geht das immer so ab? (Habe das gestern meinem Neffen in die Staaten geschickt, der war offenbar auch beeindruckt und mailte gerade zurück "Matthews for President").
    Bei der Gelegenheit habe ich noch Young & Springsteen gefunden, die sich mit Clarence Clemons duellieren. Der Sound ist grottig, aber da Neil, der den Song, glaube ich, auch immer sehr geliebt hat, völllig abdreht, lohnt sich das Anschauen.

    ...ich nenne dann mal Manfred Mann´s Earthband...eigentlich jede seiner Coverversionen ist besser als das Original ...


    Sicher Geschmackssache. Allerdings hat er die Songs wirklich unwiderruflich gestempelt. Ich weiß noch, daß ich mich z.B. an das Original von "Blinded By The Light", das mir erst lange nach der Manfred Mann-Fassung begegnet ist, nie gewöhnen konnte.
    Ähnlich ging’s mir übrigens mit "Because The Night", das ich zuerst von Patti Smith kennenlernte und dann nie wieder von jemand anders hören wollte.

    @ uriah:
    I Put A Spell On You - An Screamin' Jay Hawkins ist schwer ranzukommen, aber CCR haben das schon sehr schön psychedelisch vereinnahmt.
    Dancing Barefoot - Probier doch mal die hier von den Waterboys.

    @ Fripp:
    Purple Haze - Sehr cool. Kannte ich gar nicht.
    Cassandra Wilson, The Who, Built To Spill: unbedingt!
    Tyrone - Hammer! Hier gibt’s eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Performance, die Original und Cover vereint. Bißchen länger, aber es lohnt sich, bis zum Schluß dranzubleiben.
    What A Wonderful World - charming.
    Kashmir - nicht schlecht, aber er hat eigentlich nur den Rhythmus verändert, oder?

    al boord:
    Was Ihr hier so alles anschleppt. "Moulin Rouge" hatte ich längst vergessen, fand ich damals eher entbehrlich, aber diese Roxanne-Einlage ist zugegebenermaßen nicht unoriginell.

    @ olli:
    Summer In The City - Sehr schön knackig fand ich immer die Fassung von Joe Jackson/Maybe/Burke live N.Y. 1999.


    Nick Cave & Shane MacGowan - What A Wonderful World


    Hey, wir haben einen gemeinsamen Favoriten, gibt’s ja wahrscheinlich auch nicht alle Tage.
    Cake fand ich am Anfang auch toll, aber inzwischen kann ich das Lied eigentlich in keiner Version mehr hören.

    @ Zeb:
    Ich hab zwar Keneallys Seite gefunden, bin aber leider an der Technik gescheitert, mir das anzuhören.

    @ pealmu:
    God Only Knows - Sehr, sehr schön!
    David Myers hat’s drauf. Spielt der am Ende vielleicht besser als der Komponist?

    Stimmt schon, das Feld ist unüberschaubar. Ein Grund mehr, da mal herumzugrasen.

  • Hm, klingt erstmal nicht völlig plausibel, aber vielleicht hellst Du das noch auf?
    Außer der Interpretation von Sting in diversen Sprachen, die ich eigentlich immer ganz knackig, wenn auch nicht so dreckig fand, habe ich, glaube ich, nur noch die von Derek & The Dominos. Die ist knorke.
    Wenn das von Dir so’n Lieblingslied ist, (wolltest Du ja auch mit auf die Insel nehmen) - über wie viele (und ggf. welche) Versionen sprechen wir denn so?


    Ich weiß nicht, wie viele ich schon gehört habe, aber den Song hat mir noch niemand tot gekriegt, obwohl ich eigentlich keine "ultimative" Version nennen kann.


    Ja, Sting ist etwas zu "clean" und die Produktion auf "Nothing like the sun" ist etwas zu grob, aber mich macht das trotzdem sehr glücklich - gerade auch die Gitarrensoli.


    Und ansonsten gibt es natürlich noch Diverses:


    Die zärtlich-verträumte Variante: The Corrs & Ron Wood The Corrs & Ron Wood Little Wing - YouTube


    Das Examenskonzert eines der besten Gitarrenschüler von Mike Rutherford:Little Wing (Acoustic) - Monte Montgomery - YouTube


    Hier eine (zu) fette Version, kann ich mir aber auch mal geben:Eric Clapton with Sheryl Crow - Little Wing (LIVE) - YouTube


    Selbst wenn Leute mit dem Song onanieren, geht's noch:G3 - Little Wing (G3 Live in Denver 2003) - YouTube


    Und letztlich noch eine (ebenso wenig "perfekte") Live-Version von Sting, der ich weiterhin gerne lausche (obwohl ich den Song in den verschiedenen Fassungen nun schon über eine Stunde lang höre - bei YT gibt's ja noch deutlich mehr): Little Wing - Sting in Italy - YouTube


    Hier noch mal Onkel Erik, diesmal mit Freund Stephan: Finde ich nicht wirklich doll, aber der Song ist weiterhin geil:Steve Winwood & Eric Clapton - Little Wing (Hendrix) Live in Madison Square Garden 2009.avi - YouTube

  • @ who-dunnit?:
    Neil kann nicht nur ganz gut Beatles, er treibt sie quasi zum Exzess, man könnte auch sagen, am Ende dekonstruiert er das Stück. Er befindet sich, glaube ich, auf der Bühne in seiner eigenen Welt.
    Beim Anschauen habe ich dann noch einen Auftritt gefunden, an dem der Schöpfer selbst mitwirkt:


    Neil Young & Paul McCartney – A Day In The Life

    Kein überragendes Klangerlebnis, aber unterhaltsam und verstörend, wie Paule offenbar von dem Inferno um ihn herum begeistert, aber auch irgendwie überfordert auf der Bühne herummäandert, während Young das Stück ungerührt in die finale Kakophonie führt.
    Neil Young ist ja selbst weidlich gecovert worden, hier noch zwei sehr schöne warme und vielleicht nicht so bekannte Live-Darbietungen von stimmgewaltigen Frauen:

    Annie Lennox, Don’t Let It Bring You Down

    Natalie Merchant, After The Gold Rush

    Amy Macdonald bezaubert mich i.d.R. nicht so, ich muß aber einräumen, daß dieser Auftritt am Festival-Rand nicht ohne Charme ist. Und daß ihre "Flower Of Scotland"-Flankierung sich tatsächlich respektabel in den Weiten des Fußballstadions zu behaupten scheint. Respekt.
    Was die Schotten da übrigens während der Hymne herumhüpfen, gäb's bei uns ja nicht. Da wird Haltung angenommen.

    @ townman:
    Ganz schön Auswahl.
    Corrs & Wood: Knuffig. Heitere Fahne, was die da rumturteln, 'n Wunder, daß der Mann sich nicht permanent verspielt.
    Montgomery: Der, äh, spielt ganz gut, oder? Er weiß es wohl auch. Aber unfaßbar . Al Di Meola-Gedächtnis-Spurt.
    Mit dem Saitenrausrupfen muß es irgendwas haben, das macht der Neil auch allweil (s.o.)…
    Clapton & Crow: Über jeden Zweifel erhaben. Sehr druckvoll. Auch Sanborn läßt es mal krachen. Mit Sax ist sowieso 'ne schöne Idee.
    Clapton & Winwood gefallen mir auch gut, wirken sehr beieinander.
    G3 fallen da zwangsläufig deutlich ab. Too much Testosteron. Aber sie scheinen tatsächlich, um in Deinem Bild zu bleiben, alle gemeinsam zu kommen.
    Sting in Verona: Find ich musikalisch nicht so aufregend, aber vom Gesang her schön. Um die Zeit rum hab' ich ihn auch gesehen. Wie er mit der Frisur über die Bühne gehirscht ist, hat er mich immer 'n bißchen an Otto erinnert. Naja, von weitem.


    Also, auf 'ne Stunde hab ich's jetzt nicht gebracht, aber nach immerhin 6x hintereinander zeigt der Song tatsächlich noch keinerlei Abnutzungserscheinungen. Wahrscheinlich weißt Du auch, woran das liegt. Und verrätst mir vielleicht noch, falls das nicht zu weit führt, was Dich besonderes mit dem Lied verbindet. Und wo rangiert bei Dir eigentlich das Original - von dem es ja auch die ein oder andere Variante gibt?

  • @ Sebastian:
    Stark rekordverdächtig für die Sektion "Nur ein paar Zuschauer und trotzdem Spaß dabei".

    Vor ein paar mehr Leuten spielten seinerzeit diese Herren, hier bei der Probe:

    Concierto de Aranjuez on brass

    Eine eher ungewöhnliche Version des berühmten Werkes von Joaquín Rodrigo, das u.a. bereits von Miles Davis veredelt wurde.
    Diese wunderbare Szene bedeutet im Film "Brassed Off" eine Art Audition für das Flügelhorn Gloria, die bei der Grimethorpe Colliery Brass Band - normalerweise ein reiner Männerclub - mitspielen will. Natürlich sind nach dieser Nummer erst mal alle hin und weg. Die Begeisterung wird sich dann legen, als bekannt wird, daß sie für das Management des von Schließung bedrohten Kohlebergwerks arbeitet. Mit dieser Zeche steht neben der Existenz von etwa tausend Kumpels auch die des betriebseigenen Orchesters auf dem Spiel.
    "Brassed Off" (im deutschen leider wenig hilfreich unter dem Titel "Mit Pauken und Trompeten" vermarktet), ist ein großartiges Beispiel für die gerade unter Thatcher boomende britische Filmkunst, in der die Verbindung von Sozialdrama und Komödie zu einer eigenen Marke wurde.
    Ein trotz des tristen Themas sehr unterhaltsamer, kraftvoller Streifen über Armut, Identität, Hoffnung und Solidarität. Unbedingt sehenswert mit tollen Schauspielern - und nebenbei eine unerwartete Liebeserklärung an die Blasmusik.

  • Schliesse mich in vielen Punkten meinen Vorschreibern an.
    Little Wing von Clapton und Sting gehört auch zu meinen Cover-Favoriten, ebenso wie die vielen Covers von Manfred Mann und Joe Cocker. Die zwei haben es einfach drauf Songs genial zu interpretieren.


    Mir gefällt auch noch die Version von Heat of the moment wie sie von Wetton und Hackett auf der 96er Tour gespielt wurde - streng genommen nur ein halbes Cover. :)

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett