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Ich habe in letzter Zeit häufiger die „In the Wake of Poseidon“ von King Crimson gehört. Viele meinen ja, es wäre eine Kopie des Vorgängeralbums. Das liebe ich nämlich sehr. Also wurde vor langem die „40th Anniversary Series“ – Edition besorgt. Zudem mag ich das Albumcover mit den zwölf Gesichtern einfach. Steven Wilsons 5.1 Remixe sind ja immer was Feines.
Es stimmt schon, vieles was stilistisch auf dem Erstling „In the Court of the Crimson King“ vertreten war, ist auch hier zu finden. „Pictures of a City“ erinnert an „21st Century Schizoid Man“. Dann plötzlich dieser Wechsel von intensiv, verspielt auf sanft bei „Cadence & Cascade“ ist auch nichts Neues. Allerdings gefällt mir da „I Talk to the Wind“ 10-mal mehr. Die Sache mit dem Thema „Peace“ ist wiederum ganz nett, bildet es doch einen Rahmen.
Die eigentlichen Highlights sind für mich zum einem „The Devil's Triangle“, was eine geniale Umsetzung von Gustav Holsts „Mars“ ist – natürlich mit viel Mellotron-Strings. Part III ist dann leicht verstörend, aber das macht nichts. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, musste ich an Pink Floyds „Sysyphus“ denken. Das ist ein ähnlich irremachendes und zugleich geniales Instrumental. Ob Richard Wright sich seinerzeit auch von Gustav Holst beeinflussen lassen hat? Der fand doch eher Karlheinz Stockhausen toll.
Noch mehr gefällt mir aber das wunderschöne Titelstück – „Epitaph“ und „The Court Of The Crimson King“ lassen grüßen. Getragene Mellotron-Akkorde, eine gänzlich melancholische Stimmung und der kraftvolle Gesang von Lake sind die besten Zutaten für ein wundervolles Endzeitlied. Ich liebe derartige Musik und könnt mich in sowas regelrecht reinlegen. Wie schon bei „Epitaph“ läuft es mir auch hier jedes Mal aufs Neue kalt den Rücken runter. Mit der hier zelebrierten Endzeitstimmung kommt man sich fast wie auf einer Beerdigung vor.
Im Vergleich zum Vorgänger fällt „In the Wake of Poseidon“ in meinen Augen ganz klar ab, dazu ist es weder sonderlich originell noch hat es die Aura des Vorgängers. Klingt im ersten Moment etwas hart, aber trotz aller dem finden sich auf dem Album ganz nette Songs und das Titelstück entschädigt sowieso alles. Zudem ist das Album im Surround-Mix ein inneres Blumenpflücken. Ich höre es ab und zu ganz gerne.