Tatsache ist aber das Emerson ein ausgebildeter Pianist und Organist ist. Seine Virtuosität kann man an vielen Orten hören, zum Beispiel in seinem Klavierkonzert auf Works.
Wir sind offensichtlich graduell nicht auf einem Nenner, es scheint jetzt noch die Frage zu geben, auf welchem Spielniveau ein Virtuose anzusiedeln ist.
Das Klavierkonzert muss selbstverständlich erst einmal bewältigt werden und das schafft KE ja auch. Das ist durchaus anerkennenswert.
Andererseits findest du Massen an Pianisten, die das so und auch noch besser - weil mit mehr Ausdruck, Anschlagskultur usw. - spielen könnten. Und für mich macht es keinen Sinn, alle diese Menschen inflationär in den Meistervirtuosenstand zu erheben.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Virtuosentum finde ich selbst gar nicht so wichtig; ich mag es allerdings auch nicht, wenn die Mittelmäßigen, die sich einfach geschickt zu inszenieren wissen, den Guten in der Wahrnehmung des Publikums den Rang ablaufen.
Anderes Beispiel: Wenn du A. Rieu hörst, weil die Musik dir gefällt, ist's klasse. Manchmal ist aber vom Violinvirtuosen Rieu die Rede, dabei ist er geigerisch sehr mittelmäßig.