GENESIS: 40 Jahre "Seconds Out"

  • "Seconds Out" hat sicher einen verdienten Platz in der Genesis-Diskographie und ich möchte es sicher nicht missen, hat es doch auch mir (zusammen mit "Three Sides Live") die Tür zu den Prä-1978-Genesis geöffnet. Insgesamt finde ich das Album allerdings etwas zu weichgespült und steril abgemischt. Steve's Gitarre und teilweise auch Phils Gesang gehen in Tony's synthetischen Walls-Of-Sound etwas unter, auch die Drums klingen wenig kraftvoll. Wenn man das mal vergleicht mit Bootlegs von 76 (Pittsburgh, London) oder 77 (Southampton, Rio, London, Zürich), die roher, ungeschliffener und einfach viel lebendiger klingen.


    Mit Steve hätte es nicht soviele unerträgliche Pop-Gurken gegeben.....;):huhu:


    Hm, war nicht "I Know What I Like" am meisten auf Steve's Mist gewachsen? War es nicht Steve, der mit David Palmer "Follow You Follow Me" gecovert und mit Mechanic Paul Carrack auf "Genesi Revisited Vol. 1" "Your Own Special Way" im Stil der Mechanics neu interpretiert hat (von Alben wie "Cured" und dem bereits erwähnten Alben "Feedback 86" und GTR ganz zu schweigen)?

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • "Hm, war nicht "I Know What I Like" am meisten auf Steve's Mist gewachsen? War es nicht Steve, der mit David Palmer "Follow You Follow Me" gecovert und mit Mechanic Paul Carrack auf "Genesi Revisited Vol. 1" "Your Own Special Way" im Stil der Mechanics neu interpretiert hat (von Alben wie "Cured" und dem bereits erwähnten Alben "Feedback 86" und GTR ganz zu schweigen)?


    Bei Steve sind es kleine Ausrutscher, bei Genesis so grosse Ausrutscher, dass die schon Programm wurden...:)

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    "Seconds Out" hat sicher einen verdienten Platz in der Genesis-Diskographie und ich möchte es sicher nicht missen, hat es doch auch mir (zusammen mit "Three Sides Live") die Tür zu den Prä-1978-Genesis geöffnet. Insgesamt finde ich das Album allerdings etwas zu weichgespült und steril abgemischt. Steve's Gitarre und teilweise auch Phils Gesang gehen in Tony's synthetischen Walls-Of-Sound etwas unter, auch die Drums klingen wenig kraftvoll. Wenn man das mal vergleicht mit Bootlegs von 76 (Pittsburgh, London) oder 77 (Southampton, Rio, London, Zürich), die roher, ungeschliffener und einfach viel lebendiger klingen.


    Seconds Out ist für mich das ultimative Genesis Live-Album ihrer Prog-Phase, ähnlich wie es "The Way We Walk" (in der restaurierten 2009er Gesamtfassung, nicht der zerstückelten Originalfassung) für die 80er-/90er-Phase ist. Bei beiden Live-Alben liegt für mich der Grund in der Kombination aus ausgereifter Spielfreude und einem Querschnitt aus quasi dem besten, was die jeweilige Phase zu bieten hatte.
    In Bezug auf Seconds Out liegen hier spieltechnisch die wohl besten Fassungen der jeweiligen Songs vor. Chester, Bill und Phil zeigen hier, was man in Bezug auf Drumming aus den ganzen Songs herausholen kann (gerade "Firth of Fifth", "Afterglow", "Suppers Ready" und "Cinema Show" zeigen deutlich, dass Phil bei den jeweiligen Albumaufnahmen spieltechnisch noch nicht so weit war um die Songs optimal im besten Licht zu zeigen - bei Afterglow wohl eher ein Formtief... ^^). Im Prinzip leiden die vorliegenden Fassungen teilweise nur daran, dass Peter schon nicht mehr dabei war.


    Wirklich vorwerfen kann man der Neufassung von Seconds Out nur, dass man nicht konsequent das gleiche wie bei The Way We Walk gemacht hat und die Gelegenheit genutzt hat, aufgrund fehlender Vinyl-Begrenzung nun die komplette Setliste zu restaurieren und den Fans somit auch fehlende Songs wie "Eleventh Earl of Mar" oder "In that quiet earth..." zu geben.

  • Hierzu gibt es ein aktuelles Interview mit Tony Banks:


    https://www.loudersound.com/features/genesis-seconds-out


    Auch wenn es direkt mit einem Recherchefehler beginnt (Phil singt "I love Paris in the Springtime"), gebt ihm eine Chance. ;)

    Tony gibt sich in Bezug auf Steve und der Durchsetzung seines eigenen Material immer selbstkritischer und lässt echte Wertschätzung für Steve anklingen. Das ist ein schönes Interview, wenn ich auch nichts bahnbrechend Neues erfahren habe.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Interessant, Tony spielt Golf, Tennis und gärtnert...und denkt an klassische Musik. Was soll da noch kommen? Aber, seine Bemerkungen zu Steves Position in der Band, sein eigenes Durchsetzungsvermögen und Steves Abgang und Fehlen klingen sehr altersweise.

  • Nettes Interview. Mit knapp 70 Jahren spielt er also noch Tennis, also ist er noch recht fit.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Das Interview an sich gibt nun nicht viel Neues her, von "Final tour 2007" vielleicht mal abgesehen, ist aber dennoch irgendwie charmant.


    Seconds Out ist für mich das ultimative Genesis Live-Album ihrer Prog-Phase, ähnlich wie es "The Way We Walk" (in der restaurierten 2009er Gesamtfassung, nicht der zerstückelten Originalfassung) für die 80er-/90er-Phase ist. Bei beiden Live-Alben liegt für mich der Grund in der Kombination aus ausgereifter Spielfreude und einem Querschnitt aus quasi dem besten, was die jeweilige Phase zu bieten hatte.
    In Bezug auf Seconds Out liegen hier spieltechnisch die wohl besten Fassungen der jeweiligen Songs vor. Chester, Bill und Phil zeigen hier, was man in Bezug auf Drumming aus den ganzen Songs herausholen kann (gerade "Firth of Fifth", "Afterglow", "Suppers Ready" und "Cinema Show" zeigen deutlich, dass Phil bei den jeweiligen Albumaufnahmen spieltechnisch noch nicht so weit war um die Songs optimal im besten Licht zu zeigen - bei Afterglow wohl eher ein Formtief... ^^). Im Prinzip leiden die vorliegenden Fassungen teilweise nur daran, dass Peter schon nicht mehr dabei war.

    In Sachen Spieltechnik magst Du da durchaus Recht haben, dennoch ziehe ich da jederzeit ein gutes Bootleg vor. Seconds Out ist in meinen Ohren unerträglich glatt gebügelt und rundgelutscht. Bei Carpet Crawlers bekomme ich jedesmal fast Zahnschmerzen, so süßlich wie es klingt. Das ist nicht (allein) Phils Schuld, der gesamte Song wirkt wie im Zuckerguss ersäuft.


    Auch hätte ich mich über ein paar mehr 76er Versionen einiger Songs gefreut. Vor allem I know what i like und evtl. gar White Mountain. So aber hat man ein Album, welches nur ein Stück von Wind & Wuthering beinhaltet, die von 76 sind aber alle in einer 77er Version drauf, die außer mehr Bombast (für mich, ja ja) nicht viel mehr zu bieten hatten.


    Aber das schrob ich wohl alles schonmal, immerhin, ein Beitrag mehr.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Seconds out höre ich äußerst selten. Bei keinem anderen Album wird mir der Verlust von Peter Gabriel mehr bewusst.

    (Das soll Phils Leistung nicht schmälern. Er macht das gut, aber die Energie seines Vorgängers am Mikro erreicht er nicht. Nie.)

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")