TotW: [13.03.-19.03.2017]: GENESIS - Guide Vocal

  • So sieht es aus MTV16... Auch ich hoffe auf mehr erläuternde Beiträge zum SdW von Dir. Es ist immer wieder brillant und interessant, Deinen Interpretationen zu folgen. Weiter und mehr davon :)


    Ich sehe tatsächlich den Text auch in Collins' Beziehungsstress begründet, obgleich mir unklar ist, ob Banks und Rutherford das geduldet hätten. Nur kurze Zeit später hatte olle Phil ja seinen Weltschmerz dann endlich solo in die Welt hinausgetrommelt...


    Wie dem auch sei, GV hat eine megastarke Bewertung bislang. Ich hoffe es kommen noch mehr Rezensenten hinzu. Wir liegen schließlich erst bei 51 und es gab Zeiten da gab es gab es 150 Votings und mehr :)

  • Interessant, martinus, kann sein, muss aber nicht. Aber o.k., das erinnert mich an den Deutschunterricht in der Schule. Interpretationen, was will uns der Autor damit sagen??:gruebel:
    Besonders bekloppt bei den sogenannten Literaturklassikern, die Autoren waren schon längst im Grab vergammelt, und so konnte man kein Interview machen. So konnte man nur eine gute Note bekommen, wenn man einigermassen so interpretierte, wie der Lehrer es sich vorstellte:stupid:
    Jau, sehr kurzes Stück, aber angenehm zum Hören. Die Wiederaufnahme bei Dukes Travel gefällt mir besser, daher nur 11 Punkte.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt natürlich eine Vielfalt von Ausdeutungen. Mir wäre es sehr recht, wenn es hier vor allem um den Song und seine Deutungen und die Qualität der Musik usw. ginge.
    Ob Interpretationen sein müssen oder toll sind oder nicht oder sonstwas, lässt sich besser woanders besprechen.

  • 14 Punkte, sehr gut. Es fehlt das Gewisse Etwas für 15 Punkte, ist aber nahe dran.



    OMG! Ich lausche gerade ins Album via youtube rein und ... ne, das ist ja absolut genial! Dies kannte ich ja gar nicht, nur das Duke´s Travels/End. Aber diese reine Akustik-Version quasi ohne alles - das ist ja sensationell! Gefällt mir sehr gut. Nun macht Travels und End auch mehr Sinn. Viel zu kurz, aber was soll man machen? Trotzdem sehr, sehr schön.



    // Edit:

    [..]
    Ein neues Stück entsteht oft aus einer neuen Idee, die auf einem Instrument erscheint: einem zündenden Rhythmus, einer begeisternden Klangfolge auf der Gitarre, spannenden Akkordfolgen auf dem Keyboard oder einer schönen Gesangslinie. Eine erste Aufnahme davon steht dann anderen Musikern als Orientierung zur Verfügung, die dann ihren Teil zu dem Stück beisteuern. Diese erste Aufnahme, wenn es sich um Gesang handelt, heißt im Englischen guide vocal. Wenn das Stück „komplett“ ist, wird die guide vocal dann in der Regel durch final vocal ersetzt.
    [..]


    Also das ist mal ein interessanter Ansatz. So gesehen... ja, hat was. Danke für deine Überlegungen!

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

    Einmal editiert, zuletzt von mara_collins ()

    • Offizieller Beitrag

    Als Ergänzung zu meinem ersten Beitrag hier muss das hier jetzt raus, weil mir das Stück seit Tagen im Kopf herumspukt:


    Die Entwicklung von der vorläufigen Melodielinie zur endgültigen zeigt sich - wenn man Guide Vocal so "lesen" will - auch in den zwei Strophen:


    Die erste Strophe fängt schon sehr schön an, aber dann kommt das Stück kurz und kräftig ins Straucheln. Plötzlich sind irgendwie alle Silben der Zeile and you kill what you fear betont, im blanken Gegensatz zur Melodik und Rhythmik, die wir bislang zu hören bekommen haben. (Mag ja sein, dass das sozusagen die Vorbereitung eines in der Prog-Musik ja durchaus beliebten Rhythmus/Tonartwechsels wäre - aber hier wird ja gerade eben ganz genau nicht gewechselt.)

    In der zweiten Strophe ist die entsprechende Zeile I said you wouldn't understand glatter gestaltet und fügt sich viel besser in das Stück ein.


    Und auch im Text tut sich was. In der ersten Strophe findet sich eine Lücke, wie in einem unvollständig ausgearbeiteten Liedtext:


    "Niemand darf meinen Namen wissen, denn niemand würde ihn [oder es?] verstehen." Ok, wir sind auch nicht bei der großen Heißgetränkekette...

    "... und was man fürchtet, wird getötet." Äh, bitte was? Wie kommst du denn jetzt auf "fürchten"? Davon war bislang überhaupt keine Rede!


    Wirklich spannend wird es, wenn man die dritte Strophe von Guide Vocal hinzunimmt, nämlich das lange wilde Instrumental Duke's Travels, das Teile des Duke-Albums rekapituliert und dann so nach sechs Minuten und einem bisschen Guide Vocal nochmal bringt. Und hier bricht der Song genau an der Stelle, die am Anfang von Guide Vocal so holprig war, ganz kurz in eine anders gestaltete Zeile aus - und diese Zeile schließt das logische Loch im Text: "Niemand darf meinen Namen wissen, denn niemand würde ihn verstehen, und [eher: denn] man tötet, was man fürchtet, und man fürchtet, was man nicht versteht." Jetzt ist die Kette geschlossen, das Stück ist fertig. Aus der kleinen musikalischen Skizze von anderthalb Minuten (Guide Vocal) ist ein groß ausgeführtes Stück von achteinhalb Minuten geworden: Duke's Travels.