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Ray Wilson live im Studentenclub „KKC“ in Essen

Ein Abend über schöne Brüste, voll gemachte Hosen und Abba vs. Dylan


Die Location am Essener Campus heißt KKC (Kunst- und Kulturcafé), gehört der hiesigen Studierendenschaft und hat schon so manche Größe des Musikbusiness gesehen. Götz Alsmann etwa, die Sportfreunde Stiller, Slut, Die Sterne oder The Busters, um nur einige zu nennen. Am 14.02.2005 kam dann auch der letzte Sänger der Artrock-Legende Genesis mit seinem neuen Acoustic Trio Live-Programm.

KKC1Das Sauwetter draußen konnten das Konzert ebenso wenig negativ beeinflussen wie der hereinhumpelnde Steve Wilson, der sich seine Archilles-Sehne beim Fußballspielen eine Woche vor der Tour gerissen hatte. Ray selber schien es kalt gewesen zu sein und kam mit Mütze auf die Bühne. Den 250 Zuhörern im KKC wurde es jedoch schnell warm ums Herz, als Ray den ersten Song No Son of Mine anstimmte. Das Publikum war ein interessanter Mix aus Genesis- / Ray Wilson-Fans und interessierten Studenten, die von Rays Musik neben den Genesis-Songs bestenfalls noch Stiltskin oder die Change-Single kannten. So manch einer konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als er Steve Wilson auf die Bühne humpeln sah und wünschte sich insgeheim vier oder fünf Zugabenblöcke, um das Schauspiel der mühsamen Fortbewegung des Rekonvaleszenten möglichst oft mitzubekommen. Steve selber saß auf der Bühne und wurde mehr gehört als gesehen, wenngleich Ray gleich zu Beginn auf sein Handycap aufmerksam machte. Somit konnte Ray von Beginn an eine lockere Beziehung zu seinem Publikum aufbauen, das es sich nicht nehmen ließ, die Stimmung von Song zu Song zu steigern. Dabei fiel erfreulicherweise auf, dass neben den Genesis-Gassenhauern oder seinem Überhit Inside auch neueres Material sehr gut ankam und Ray zur Mitte des Konzerts eigentlich spielen konnte, was er wollte – immer konnte er überzeugen.

Das Live-Programm unterschied sich gewohnt deutlich von den Vortagen – Ray spielt nach wie vor ohne echte Setlist. Im Gegensatz zum Schloss Wachendorf durfte sich Essen über zwei Stiltskin-Nummern freuen. Und über reichlich voll gemachte Hosen. Ray erzählte wieder Geschichten und erheiterte das Publikum. So wurde berichtet über den Stiltskin Drummer, der sich im volltrunkenen Zustand bei einem Festivalbesuch versehentlich die Hose voll geschissen hat – oder die Grabenkämpfe im Elternhaus Wilson: Der Vater hört Bob Dylan und die Mutter Abba. Von wegen Dylan: Ray hatte die fixe Idee, während des Rock Im Park Gigs mit Genesis Bob Dylan zu filmen, der vor Genesis dran war. Doch Ray wurde von der Security beinahe rausgeschmissen, konnte am Ende aber doch noch vermitteln, dass er auf der Bühne noch einen Job zu erledigen hatte. Und dann war noch ein Geburtstagskind im Publikum, für die Ray eine kurze Happy Birthday-Einlage brachte. Nach einem suchenden Blick erkannte er das Geburtstagskind: „I can barely see your forehead….ah – nice breasts“.

SteveNicht nur der Entertainer Wilson konnte an diesem Abend überzeugen. Das Acoustic Trio ist eingespielt und zelebrierte einen abwechslungsreichen Mix aus Klassikern, Balladen, Songs, die man eigentlich nicht akustisch spielen sollte und absurden Nummern. So endet ein grandioses Firth Of Fifth-Intro jäh in einer Coverversion von A Whiter Shade Of Pale und Ray’s Ankündigung „you cannot possibly perform this song acoustically – so let’s do it” folgte ein erstaunlich flippiges Land Of Confusion. Und dann war da auch noch That’s All, das auch semi-unplugged jeden Fuß zum Wippen bringt. Seine nachdenklicheren Nummern wie Beach oder Another Day fanden genauso Beifall wie seine aktuelle Kollaboration mit RPWL, Roses. Mit Begeisterung erzählt Ray von seiner anstehenden Südamerika-Konzertreise und zaubert ein klavierlastiges Carpet Crawlers aus dem Ärmel. Mit Biko schließt er den regulären Teil des Konzerts und lässt Steve zum ersten Mal von der Bühne humpeln. Schon bald ist die Band wieder da und es sah ganz danach aus, dass Ray seinen Bruder etwas schonen wollte, denn das Acoustic Trio spielte gleich sieben Songs am Stück, davon viele auf Zuruf. Highlight dieses Blocks waren Knocking On Heaven’s Door und der Genesis Klassker Ripples, der vermutlich auch das Highlight des Konzerts war. Das darauf folgende Swing Your Bag kann man getrost als Kontrastprogramm bezeichnen. Vor allem, als Ray erzählte, man habe den Song ja eigentlich für Right Said Fred geschrieben. Doch nun humpelt Steve ein zweites Mal von der Bühne. Alles sah nach dem Ende des Konzerts aus, aber das Trio spielte noch einmal zwei Genesis-Songs.

Am Ende sind zwei Stunden und 45 Minuten vergangen, in denen viel gelacht und gestaunt wurde. Es fing zwar etwas schleppend an, doch Ray verstand es ziemlich schnell, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Ray, Steve und Irvin gaben wie immer bereitwillig Autogramme und standen für Fotos zur Verfügung. Und die vielen Studenten, die mit Rays Musik nicht viel anfangen konnten, zeigten durchweg zufriedene Gesichter und deckten sich teilweise mit seiner neuer Live-CD ein. Ray selber würde mit seiner Band gerne wiederkommen, um den Laden mal richtig zu rocken. Und wenn’s etwas härter wird, wird das dem KKC-Publikum nur recht sein. Nur Steve Wilson sollte vorher kein Fußball spielen.


Autor: Christian Gerhardts
Fotos: Martin Timmerbeil


Ray Wilson


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