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Phil Collins Plays Well With Others

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Tarzan Lies Down On Broadway: Das Cast-Album


Who better than Phil?


Mit zunehmendem Alter macht fast jeder Musiker weniger Soloalben, dafür mehr so genannte „interessante Projekte“. Peter Gabriel ist ein Meister dieses Fachs und neben diversen Soundtracks hatte er 2000 mit OVO ein Soloalbum veröffentlicht, das zwar seinen Namen trug, aber gesungen hat er wenig auf diesem Album. Phil Collins dagegen war jahrelang der Hansdampf in allen Gassen und dass nur etwa alle vier Jahre ein Soloalbum von ihm erschien, lag vor allem daran, dass dazwischen eben ein Genesis-Album erschien. Nach seinem Aus bei Genesis hatte er dann plötzlich viel Zeit für allerlei „interessante Projekte“. Big Band, Tarzan-Soundtrack, wieder Big Band, Queen Jubilee Konzert, Little Dreams Foundation, Testify-Soloalbum, Brother Bear-Soundtrack, First Final Farewell-Tour usw. Manches war brillant, manches interessant und manches überflüssig. Seit Jahren arbeitete Phil auf der Basis seines respektablen Disney-Soundtracks zu Tarzan an der Broadway-Version, für die neue Songs gebraucht wurden. Und weil Phil wohl kaum an der Liane durch das Musical-Theater schwingend diese Songs singen würde, kann man sagen, dass dies Phils OVO-Projekt ist. Früher spielte Phil um die Ecke im ausverkauften Madison Square Garden. Noch früher musste er eine von Peter Gabriel konzipierte Genesis-Show mitaufführen, die er bis vor kurzem nicht mal verstanden hat. Nun wird es leichter für ihn. Nicht das Lamm, sondern Tarzan lies plötzlich down on Broadway. Interessant?

Nun, wer ein lupenreines Phil Collins Album erwartet, der wird enttäuscht sein. Phil schrieb allerdings alle Songs inklusive der Texte für Tarzan. Auf einer „Cast-CD“ singen und spielen natürlich die Musiker, Schauspieler und Sänger des Ensembles. Phil hatte zwar eingeräumt, über ein eigenes Tarzan-Broadway Album nachgedacht zu haben, jedoch ist das Broadway-Projekt in erster Linie ein Musical und so tritt Phil eben in den Hintergrund im Interesse der Schauspieler und Musiker des Musicals. Gleich neun neue Songs hat er geschrieben und von seinen alten Tarzan-Songs sind alle vier ( Two Worlds, You’ll Be In My Heart, Son Of Man und Strangers Like Me) und auch das gute-Laune-Percussion-Krawall-Stück Trashing The Camp (dankenswerterweise diesmal ohne N’Sync) wieder mit an Bord. Das ganze musikalische Konzept der Show stammt von Phil, der großen Wert darauf legte, dass seine Songs nicht den Bach runtergehen, weil irgendein „musical director“ meint, dass müsse man doch eher so und so machen. Also war Phil ziemlich lange in New York und stark involviert. 18 Songs aus den zwei Akten des Musicals umfasst die CD und weil es Phil so ganz dann doch nicht ganz lassen konnte, ist einer der Songs, nämlich Everything That I Am, in einer Phil Collins-Version als Nummer 19 ebenfalls mit dabei. Vier Songs wiederholen sich im Laufe des Musicals, vor allem Two Worlds, das sich wie schon im Kinofilm durch das gesamte Musical zieht. Dazu gibt es zu You’ll Be In My Heart und zwei neuen Stücken, Who Better Than Me und Sure As Sun Turns To Moon ein Reprise im zweiten Akt.

Die Sänger auf der Cast-CD bzw natürlich auch im Musical sind alles erfahrene Musical-Darsteller, allerdings mit sehr unterschiedlichen Lebensläufen. Die Darsteller / SängerInnen im einzelnen:


Josh Strickland (Tarzan)

Bereits vor Tarzan tourte er mit der Rent-Produktion durch die USA. Weiterhin wurde er durch die amerikanische Pop-Idol-Version bekannt und sang mit Shania Twain und dem Jazz-Musiker Kevin Mahogany. Strickland singt auf der Cast CD auf den Tracks 1, 9, 12, 13, 14, 15, 16, 17 und 18.


Daniel Manche & Alex Rutherford (junger Tarzan)

Die Rolle des jungen Tarzans teilen sich die Nachwuchs-Schauspieler Daniel Manche und Alex Rutherford. Auch auf der Cast-CD treten beide in Erscheinung. Manche singt auf Track 3, Rutherford (nicht verwandt mit Mike) singt auf den Tracks 5 und 15.


Jenn Gambatese (Jane)

Jenn war bereits in mehreren Broadway und sogenannten Off-Broadway Produktionen zu sehen, daunter z.B. Fame. Außerdem wird sie im neuen Robert deNiro Film The Good Shepherd zu sehen sein. Jenn Gambatese spielt die Rolle von Jane und singt auf den Songs 8, 9, 11, 12, 13 und 18.


Merle Dandridge (Kala)

Die bereits im Zeichentrickfilm hochgelobte Figur Kala wird von Merle Dandridge im Musical gespielt. Merle spielte am Broadway bereits für Rent, Aida und Jesus Christ Superstar. Sie hat auch eine eigene Homepage. Merle singt bei den Songs 2, 4, 7, 16 und 17.


Shuler Hensley (Kerchak)

Die Rolle des Gorilla-Familienoberhaupts Kerchak wird von Altmeister Shuler Hensley gespielt, der bereits mit einem Tony (quasi der Oscar am Broadway) ausgezeichnet wurde. Er spielte bereits in Les Miserables (Broadway) und Phantom der Oper (Hamburg). Auch in großen Hollywood Produktionen war er zu sehen, z.B. in The Legend Of Zorro und van Helsing. Auch Shuler hat eine eigene Homepage. Shuler singt auf den Tracks 4 und 7.


Chester Gregory II (Terk)

Chester spielt die Rolle von Tarzans bestem Freund Terk. Zuvor spielte er im Broadway Hit Hairspray mit und sang auch für Michael Jackson. Eine erste Solo CD mit dem Titel High Love hat er ebenfalls bereits produziert. Auf seiner eigenen Homepage gibt es weitere Informationen. Chester singt auf den Tracks 3, 6, 10 und 14.


Timothy Jerome (Professor Porter)

Den trotteligen Professor Porter spielt Timothy Jerome, der zuvor u.a. im Phantom der Oper, Cats und Beauty And The Beast zu sehen war (beide am Broadway). Dazu ist er der Gründungspräsident des National Music Theatre Network. Jerome singt auf Track 11.


Donnie Keshawarz (Clayton)

Den Story-Bösewicht Clayton spielt Dennie Keshawarz. Zuvor trat er in Taboo und zahlreichen Off-Broadway Produktionen auf. Außerdem spielte er mehrfach in den Fernsehserien Lost, 24 und Sex And The City mit. Auf der Tarzan Cast-CD singt er allerdings keine Lead-Vocals.


Noch ohne Bart: Phil mit Tarzan und Jane (Foto: broadway.com)Viele der Songs tragen unverkennbar Phils Handschrift. Etwas merkwürdig klingen naturgemäß die vier bekannten Songs (die ja 1999/2000 alle (!) als Single ausgekoppelt wurden), was natürlich eine Folge der Neuaufnahme mit anderen Sängern ist. Zu beachten ist außerdem, dass hier das Ensenble der Show musiziert - dies wären:


Horace V. Rodgers - Gesang bei Son Of Man

Ethan Popp - Keyboard

Jim Abbott - Keyboard

Martyn Axe - Keyboard

Roger Squitero - Drums, Percussions

Javier Diaz - Drums, Percussion

Hugh Mason - Bass

JJ McGeehan - Gitarren

und viele weitere Musiker im Ensemble und Orchester.


Who Better Than Me ist der erste neue Song, den man zu hören bekommt und er überzeugt mit einem flotten Beat und einer Ohrwurmmelodie ganz im Phil Collins-Stil, erinnert aber etwas an typische Collins-Up-Tempo Nummern a la Two Hearts. No Other Way handelt von dem Konflikt, den Kerchak wegen Tarzan hat und wird als eine Art Diskussion zwischen ihm und Kala gesungen. Dadurch ist der Song wesentlich musical-typischer als noch Who Better Than Me. Ähnlich angelegt ist Like No Man I've Ever Seen, das ein Gespräch zwischen Prof. Porter und Jane ist, welches aus dem Film bereits bekannt ist. Auch As Sure As Sun Turns To Moon (erneut Kala und Kerchak) gehören in diese Kategorie. Dazu kommen jeweils dezente Instrumentierungen. Spätestens hier muss man sagen, dass die Texte sehr gut passen und somit exzellent ausgearbeitet sind. Sehr gut singen auch die beiden Youngster Rutherford und Manche ihre Young-Tarzan Rollen. Aber nicht alle Songs werden überzeugend gesungen, so kann aus der Rolle des Tarzans sicher mehr herausgeholt werden. Fairerweise muss man aber auch festhalten, dass die kraftvollen Phil Collins Versionen von Son Of Man oder Strangers Like Me kaum in der Form für ein Musical zu reproduzieren sind. Das funktioniert wesentlich besser bei dem Spaßtrommeln zu Trashin' The Camp - das Quasi-Instrumental ist auch in der Musical-Version ein Highlight (und deutlich an die Film-Version angelehnt).

Und dann ist da noch der Bonus Track. Eine Art Verbeugung vor dem Cast. Phil Bows Down On Broadway - Everything That I Am - nicht zwingend das beste Stück des Musicals, in einer (leider) etwas unspektakulären Version, nämlich als lupenreine Pop-Ballade. Es gibt sicher aufregendere Arten, eine solche CD abzuschließen, aber der Phil Collins-Interessent freut sich über einen neuen, von Phil auch selbst interpretierten Song. Eventuell hätte Who Better Than Me da besser gepasst. Aber - dieses Musical musste Phil schreiben. Er arbeitete in den Neunzigern schon sehr lange an der Zeichentrick-Version und es gelang ihm schließlich auch, selbst über die musikalische Umsetzung der Broadway-Produktion die Kontrolle zu behalten. Andere Kollegen wie Billy Joel oder Elton John sind schon länger mit Musicals beschäftigt und vor allem Queen verdienen sich eine goldene Nase mit ihrem Rock-Musical. Phil wollte aber einfach nur diese Broadway-Produktion machen. Es ist kein Album für Fans von Face Value, den alten Genesis-Alben oder der Phil Collins-Big Band. Es ist ein Konzept-Album, das den Ansprüchen eines Broadway-Musicals gerecht werden musste. Dies mag nicht jedermanns Sache sein und auch zuweilen unspektakulär, wurde aber gut umgesetzt. Letztendlich ist es ohnehin sinnvoll, für eine abschließende Bewertung auch die Show zu sehen. Aber Vorsicht, da wird man Phil nicht spielen sehen. Der ist dann wahrscheinlich und hoffentlich zusammen mit vier weiteren Musikern mit einer anderen Broadway-Story beschäftigt, die er so lange nicht verstanden hat. Waiting For This Moment...


Weil Musicals nicht zu unserem Tagesgeschäft gehören, war uns eine zweite Meinung wichtig. Eine Gastkritik von Maik Frömmrich, eines Redakteurs der Website musicalzentrale.de, ist unter diesem Link zu lesen.


Phil Collins


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