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Tarzan Musical On Broadway: Cast-Album Kritik


Gastkritik von Maik Frömmrich (Musicalzentrale.de)


Entertainmentgigant Disney hat also eine neue Show am Broadway. Die Kritiken des auf dem Zeichentrickfilm basierenden Tarzan waren eher gemischt und auch die bisherigen Verkaufszahlen sind nicht so erfolgreich, wie von den Vorgängern Die Schöne Und Das Biest, Der König Der Löwen und Aida. Neben dem schwachen Buch wurden vor allem die neuen Kompositionen von Phil Collins als durchschnittlich und nicht bühnentauglich bewertet. Dank dem Castalbum kann man sich nun selbst eine Meinung zu dem ersten Bühnenwerk von Collins machen.


Und beim ersten Hören wird man auch feststellen, dass die meisten neuen Songs nicht wirklich begeistern, während bekannte Titel aus dem Film wie Two Worlds und You’ll Be In My Heart den Hitbonus haben und in ihren neuen Arrangements mit gelungenen Interpretationen durchaus gefallen können. Aber wie so oft sollte man nicht nach dem ersten Hören aufgeben, sondern sich die CD ruhig noch ein paar Mal zu Gemüte führen, und man wird feststellen, dass es auch den ein oder anderen schönen neuen Song zu entdecken gibt.


So gefallen vor allem das Duett zwischen Tarzan und Jane For The First Time (auch wenn Texte wie „She’s turned my whole world upside down" mehr als unkreativ sind) sowie Tarzans Solo Everything That I Am, das es zusätzlich von Collins als Bonustrack zu hören gibt. Eher zweitrangig wirken dagegen Kompositionen wie No Other Way und Sure As Sun Turns To Moon, die schlicht und einfach den herausragenden Möglichkeiten von Shuler Hensley als Kerchak und Merle Dandridge als Kala nicht gerecht werden, da sie vom Songaufbau zu einfach gestrickt sind. Auch das Finale des ersten Aktes Different baut überhaupt keinen Spannungsbogen auf und plätschert vor sich hin. Eigentlich kontraproduktiv für eine Show, wenn das Publikum mit einer uninspirierten Nummer in die Pause entlassen wird.


Als Tarzan ist Josh Strickland zu hören, der durch Fernsehauftritte in American Idol und Star Search auf sich aufmerksam gemacht hat. Er überzeugt in seinen Nummern ohne Probleme, auch wenn seine Stimme manchmal eher wie die einer schwarzen Gospellady klingt. An seiner Seite gibt Jenn Gambatese Jane mit starkem Belt und entsprechendem englischem Akzent. Auch das restliche Ensemble präsentiert sich in bester Verfassung und holt scheinbar das Maximum aus dem vorhandenen Material heraus.


Zusammenfassend ist die Musicalversion von Tarzan ein kurzweiliges Vergnügen, das in erster Linie einfach gestrickte Popmusik ist und in dieser Form natürlich ihre Berechtigung hat. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Songs im Musical primär dramaturgisch die Handlung vorantreiben sollen und selbst eine innere Dramaturgie besitzen sollten. Wenn diese Eigenschaft nicht erfüllt wird, dann bleibt das Gefühl, dass die Kompositionen für ein Musical unzureichend sind.


Maik FrömmrichMaik Frömmrich arbeitet seit Jahren für die deutschsprachige große Internetseite Musicalzentrale in der Redaktion. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf den Broadway-Produktionen. Maik ist selbst als Sänger im Musical- und Chansonbereich tätig und hat auch eine eigene Homepage.


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