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Phil Collins Plays Well With Others

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Das it-Interview zum neuen Mike & The Mechanics-Album


Anlässlich des neuen Albums Rewired der "Freizeitband" Mike & The Mechanics von Genesis-Gitarrist Mike Rutherford sprachen wir am 20. Mai 2004 mit Mike über aktuelles und zukünftiges.



it: Wann habt ihr angefangen, Songs für das neue Album zu schreiben?

Mike Rutherford: Wir haben schon 2001 angefangen, neue Songs zu schreiben, allerdings ohne irgendwelche Pläne, ein neues Mechanics-Album aufzunehmen. Wir wollten einfach ein paar Songs schreiben und sehen, wohin uns das führt.


it: Ihr habt euch entschieden, ohne Paul Young weiterzumachen, was lange als unwahrscheinlich galt. Was waren die Gründe, weiterzumachen?

Mike: Nun, es war nicht „unwahrscheinlich“, dass wir ohne Paul weitermachen. Wir haben nur gesagt, lass uns etwas Musik machen und dann sehen wir, was daraus wird. Wir hatten eine große Diskussion mit dem Ergebnis, dass – wenn wir schon weitermachen – das neue Album anders sein muss im Vergleich zu dem, was wir vorher gemacht haben. Ein bisschen wollten wir auch zum ersten Album zurück. Das war 1985 und hatte soundmäßig viel mehr Ecken und Kanten, es war auch sehr mutig für die damalige Zeit. Mit den Jahren haben wir einen etwas sichereren Sound entwickelt und weiterentwickelt, das wollten wir mit einem neuen Album einfach ändern.


it: Warum habt ihr Paul Carrack quasi aus dem Bandnamen herausgenommen? Er ist ja seit 20 Jahren dabei!

Mike: Hmm, also eigentlich (lacht) ist es genau andersherum, wir wollten ihn mehr hervorheben, indem wir seinen Namen explizit aufführen. Viele wissen gar nicht, wer Mike & The Mechanics wirklich sind. Und manche wissen auch nicht, dass Paul singt. Es soll auch zeigen, dass es nun ein etwas anderes Projekt ist, Paul Young ist ja nicht mehr dabei und es ist einfach nicht mehr wie früher.


it: Gibt es neue Bandmitglieder?

Mike: Auf dem Album gibt es neben Will Bates noch Rupert Cobb, es war einfach wichtig, frisches Blut in das Projekt zu bringen. Wir wollten einen etwas frischeren Sound. Will spielte vor ein paar Jahren Saxophon auf einem Steve Hackett Album [Genesis Revisited, die Redaktion], da gibt es also auch wieder eine Verbindung. Und dann ist Peter van Hooke auch mit dabei, der schon 1985 unser Drummer war. Er war an der Produktion beteiligt.


it: Wie viele Songs habt ihr geschrieben und aufgenommen? Ein bisschen sieht es ja danach aus, dass es nicht mehr Material gibt als die neun Songs, die auf dem Album sind.

Mike: Nein, wir haben weitere drei oder vier Songs, die aber nicht fertig gestellt wurde. Wir hatten nicht das Gefühl, dass sie sich zu guten Songs entwickeln. Interessanterweise hab ich aber positive Reaktionen bekommen, dass das Album nicht so lang ist, denn meistens bekommt man ein 15 Songs Album und das ist oft zu lang. Deshalb haben wir es etwas kürzer gehalten. Wenn es zu lang ist, dann kann man es als Album auch gar nicht mehr spielen. Bei Rewired ist es gewollt, dass man es geradeaus durchhören kann.


it: Sind die Extra-Tracks für Single B-Seiten vorgesehen?

Mike: Im Moment sind sie nicht fertig, also ist es eher unwahrscheinlich. Wir machen gerade die Promotion-Tour, dann die Live-Tour. Da ist wenig Zeit.


it: Erzähl uns etwas zu den beiden Instrumentals Rewired und Underscore. Das sind vermutlich die Stücke, die am meisten überraschen.

Mike: Also, um ehrlich zu sein, hat es sehr lange gedauert, bis das Album fertig war. Wir haben viel rumprobiert und erst in den letzten sechs Monaten war klar, dass es ein Album wird. Diese Instrumentals haben sich dann irgendwann entwickelt und sie waren einfach anders. Wir mögen sie alle, sie sind großartig und es scheint einfach zu passen.


it: Habt ihr einen Plattenvertrag in den USA?

Mike: Nein, im Moment nicht. EMI/Virgin wollte es in den USA nicht veröffentlichen, also warten wir einfach ab, was passiert. Außerdem haben es englische Bands in Amerika im Moment ohnehin schwer.


it: Es gibt eine Bonus-DVD mit 11 Videos. Woher kam die Idee, animierte Videos zu jedem Song zusammenzustellen? Die Videos sind ja offensichtlich nicht dafür gedacht, auf MTV gezeigt zu werden?

Mike: Wir hatten vor einiger Zeit eine Diskussion über einen neuen, visuellen Ansatz für das Album. Die DVD gewinnt an Bedeutung und so fanden wir es eine gute Idee, die einzelnen Tracks in animierten Videos visuell umzusetzen. Am Ende hatten wir mehrere Regisseure, die hervorragende Arbeit geleistet hatten mit diesen Kurzfilmen. Und der DVD Player ist ja auch ein CD-Player.


it: Gibt’s für die erste Single ein eigenes Promotion-Video für die Musiksender?

Mike: Nein.


it: War Peter van Hooke bei den Aufnahmen zu Rewired involviert? Erzähl uns etwas über den Aufnahmeprozess, speziell was die Drums angeht.

Mike: Ja, das hat sich entwickelt. Er hat angefangen als eine Art Produzent, der den Überblick behält und so Input gab. Am Ende war er immer mehr beteiligt und co-produzierte das Album, was mir definitiv sehr geholfen hat. Auf dem Album hat er ein bisschen Schlagzeug gespielt, aber wir hatten zwei Hauptdrummer mit Ian Thomas und Nigel Walkinson. Es gibt eine Menge echte Drums auf dem Album, die wurden dann aber gemixt mit Loops und ähnlichem, so dass man am Ende kaum noch feststellen kann, was nun echt ist und was vom Computer generiert.


it: Wie sieht die Live-Band aus?

Mike: Auf der Tour haben wir Gary Wallis an den Drums, erneut Jamie Moses an der Gitarre. Wir werden drei Backgroundsängerinnen haben, Rupert Cobb an den Keyboards. Paul [Carrack] wird mehr Gitarre spielen. Auch Peter van Hooke wird dabei sein und Drums und Percussion spielen.


it: Gibt es Pläne für weitere Live-Show, vielleicht sogar eine ganze Mechanics-Tour nach der Phil Collins Tour?

Mike: Also eigentlich waren Konzerte nie geplant, schon gar nicht nach Paul Youngs Tod. Wir haben bisher nichts weiter geplant außer die Phil Collins Support-Show und zwei oder drei Festivaltermine. Das ganze hat sich eher zufällig entwickelt. Es ergab sich einfach die Chance, das Album als Support von Phil einer großen Hörerschaft vorzustellen, die auch noch genau richtig für uns ist und dann haben wir’s einfach gemacht.


it: Warum spielt ihr nicht bei allen Konzerten auf der Tour?

Mike: Wir spielen nur die Open Air Shows, da ist generell mehr Zeit, weil der Einlass wesentlich früher ist.


it: Werdet ihr auch auf der US-Tour als Support dabei sein?

Mike: Nein.


it: Wirst du bei einigen Songs zusammen mit Phil auf der Bühne stehen?

Mike: Dafür gibt es keine Pläne, wir haben noch nicht einmal mit den Mechanics geprobt!


it: Was werden wir live zu hören bekommen?

Mike: Es wird ein Mix aus Hits sein, wir werden nichts spielen, was Paul Young gesungen hat, vielleicht mit der Ausnahme von A Beggar On A Beach of Gold. Das Gute ist, dass es nur 45 Minuten sind, da hat man auch nicht viel Auswahl.


it: Habt ihr vor, die beiden Instrumentals zu spielen?

Mike: Nein, wir spielen in Stadien, das funktioniert da nicht. Wenn sich irgendwann mal etwas ergibt, in kleinen Hallen zu spielen, kommt das schon eher in Frage. Aber dafür gibt es, wie gesagt, keine Pläne.


it: Was planst du nach der Tour? Wird es weitere Mike & The Mechanics Alben geben oder schaut ihr einfach erneut, was sich ergibt?

Mike: Wir werden einfach abwarten, wie das Album ankommt. Es ist eine sehr interessante Zeit. Ich hab keine Ahnung, was passieren wird. Wenn das Album keinem gefällt… also, wir brauchen einfach ein Feedback des Publikums, dann sehen wir weiter.


it: Wie sieht es denn mit einem Live-Album aus?

Mike: Ich glaube nicht, dass es dafür eine Nachfrage gibt….


it: Das sehen wir anders!

Mike: Naja, also wir haben exzellentes Livematerial, vielleicht sollten wir etwas veröffentlichen. Mal sehen.


it: Welche Pläne hast du nach der Tour?

Mike: Im Moment sind wir sehr beschäftigt mit den 5.1 Mixen von Genesis. The Lamb Lies Down On Broadway und A Trick Of The Tail sind nun fertig.


it: Hat sich die Veröffentlichung der Lamb SACD verzögert aufgrund der Veröffentlichung von Rewired?

Mike: Wir haben uns noch gar nicht auf einen Veröffentlichungstermin geeinigt. Es wird im Laufe des Jahres erscheinen, wir müssen das noch diskutieren.


it: The Lamb wird 30 dieses Jahr. Wahrscheinlich rechnest du mit dieser Frage, aber wir müssen sie stellen. Gibt es Pläne für ein Reunion-Konzert mit Phil und / oder Peter, um die SACDs zu promoten?

Mike (zögert): Ehhm. Nein, gibt es nicht.


it: Vor ein paar Jahren gab es die Info, dass du etwas Musik mit Graham Coxon von Blur gemacht hast. Viele haben erwartet, dass etwas davon auf dem neuen Mechanics Album erscheint. Was ist mit den Aufnahmen passiert?

Mike: Nein, es war nicht Graham Coxon, ich habe zwei oder drei Songs mit Alex James gemacht. Die sind richtig gut. Die sind aber auch nicht fertig. Um sie zu veröffentlichen, müssen wir jemanden finden, der daran arbeitet. Ich weiß einfach nicht, wie und in welchem Kontext die veröffentlicht werden könnten.


it: Was hast du denn seit dem „Ende“ von Genesis gemacht?

Mike: Meine Konzentration lag voll auf diesem Mechanics Album. Ich hab so ein Album noch nie gemacht und es war eine Menge harte Arbeit, die kaum Zeit für etwas anderes ließ. Ich hab mit ein paar Leuten ein paar Songs geschrieben, darunter auch mit einer unserer jetzigen Backgroundsängerinnen. Wir haben zwölf oder sogar 15 Songs geschrieben und ich hoffe, dass diese auch irgendwann erscheinen.


it: Ihr mischt gerade vieles neu im hoch auflösenden 5.1 Sound ab, wird es da mehr geben? Etwa die Mama-Tour oder früheres Material?

Mike: Ich hab keine Ahnung. So weit sind wir noch nicht. Wir arbeiten gerade an den Musikvideos.


it: Werdet ihr nach Trick weitere 5.1 SACDs veröffentlichen?

Mike: Im Moment ist 5.1 noch nicht so populär, das wird sich aber ändern. Wir werden sehen. Aber für uns ist das eine interessante Sache, da ein neuer Mix oftmals ganz andere Qualitäten der Songs freilegt.


it: Wird It’s Yourself auf der Trick SACD als Bonus Track dabei sein?

Mike: Es ist möglich, ich bin nicht sicher, ob das schon entschieden wurde. Aber es scheint ja wichtig für Euch zu sein.


it: Auf Eurer Website wurden weitere Studioouttakes und Konzertmitschnitte angekündigt. Wann können wir damit rechnen?

Mike: Wir haben massenhaft fantastische Soundboard-Tapes von verschiedenen Tourneen. Peter macht das ja gerade mit seiner Tour und der Encore Series und ich hoffe, dass wir etwas ähnliches mit alten Tourneen machen können. Das Material ist wirklich gut, und die Fans sollten es hören. Ich kann aber nicht sagen, wann das geschehen wird.


it: Wir sind nun am Ende angekommen, vielen Dank für das Interview!

Mike: Danke für das Gespräch, ich hoffe, das Album wird den Leuten gefallen. Es ist immer aufregend zu sehen, wie neues Material ankommt, vor allem, wenn man etwas anderes macht!


it: Viel Spaß und Erfolg auf der Tour.


Interview & Transkription: Christian Gerhardts

Vielen Dank an Daniel Kehrer für die technische Unterstützung


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